Parteien üben Kritik

Ende der Geburtenstation schlägt politische Wellen

Niederösterreich
19.02.2024 06:00

Weil zu wenig medizinisches Personal zur Verfügung steht, muss die Geburtenstation geschlossen werden. SPÖ und Grüne kritisieren das. 

Die angekündigte Schließung der Geburtenstation im Landesklinikum Waidhofen an der Ybbs (die „Krone“ berichtete ausführlich) schlägt jetzt auch in der Landespolitik hohe Wellen. Während die Freiheitlichen offenbar den koalitionären Frieden wahren und ruhig halten, schießt sich die Opposition auf die Volkspartei und Landesgesundheitsagentur ein.

SPÖ fordert Erhalt
Bereits als am Donnerstag den betroffenen Mitarbeiter vor Ort das Aus für ihre Abteilung mit 24. März mitgeteilt worden war, hatte SPÖ-Vorsitzender Sven Hergovich umgehend gefordert: „Die Geburtenstation ist zu erhalten!“ Jetzt legt Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig nach. Wie bei der Absiedlung der Neurologie vom Standort in Mauer, stelle man jetzt abermals Beschäftigte und die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen. „Dieser Kahlschlag in der Region muss gestoppt werden“, poltert die aus dem Mostviertel stammende Sozialdemokratin.

Hergovich wiederum führt ins Treffen, dass sich „die Anfahrtswege für Hochschwangere zum nächsten Spital jetzt teilweise verdoppeln“. Er legt auch Beispiele vor: So sei man von Sonntagberg nach Waidhofen an der Ybbs 13 Minuten unterwegs. „Künftig nach Amstetten dauert die Fahrt laut Routenplaner 25 Minuten.“ Und von Opponitz brauche man gar fast eine dreiviertel Stunde zur Geburtenstation in der Bezirkshauptstadt.

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Auffällig für mich ist, dass bereits im Gesundheitsstrukturplan 2018 eine Reduktion der Gynäkologie- und Geburtshilfebetten im Mostviertel vorgesehen war.

Silvia Moser. Gesundheitssprecherin der Grünen

Dass Schwangere zur Entbindung oder bei medizinischen Problemen künftig so weite Wege ins Spital haben, ist für die grüne Frauensprecherin Silvia Moser „dramatisch“. Dass das Aus für die Abteilung in Waidhofen an der Ybbs nur auf Druck durch den Ärztemangel erfolgt, will sie nicht ganz glauben: „Bereits 2018 war im Gesundheitsstrukturplan eine Reduktion der Gynäkologie- und Geburtshilfebetten im Mostviertel vorgesehen.“

Für Moser drängt sich daher ein schlimmer Verdacht auf: „Es schaut so aus, dass die Schließung seit Jahren geplant war – und der Bevölkerung bis jetzt was vorgemacht wurde.“

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