Starke Jazz-Stimmen

Experimentierfreudig, elegant und kompromisslos

Klassik - Jazz
04.03.2024 15:19

Drei gefeierte Vertreterinnen der internationalen Jazz-Szene _ die beiden New Yorkerinnen Lakecia Benjamin und Samara Joy sowie Cécile McLorin Salvant aus Miami - mischen im Frühjahr das Wiener Konzerthaus auf: Wir stellen sie Ihnen hier vor!

(Bild: kmm)

Sie sind selbstbewusst, sie sind jung, und sie bieten aufregende und neue Sichtweisen auf Jazz und improvisierte Musik. Mit Cecil McLorin Salvant, Lakecia Benjamin und Samara Joy sind drei exemplarische Vertreterinnen der internationalen Jazzszene im Wiener Konzerthaus zu erleben. Immer noch ein männerdominierter Musikbereich, haben Frauen im Jazz stimmlich immer dominiert, stellt Konzerthaus-Chef Matthias Naske fest und sieht alle drei als „Booster für die Weiterentwicklung“ des Jazz.

Experimentiertfreudige Cécile McLorin Salvant
Da ist die von ihren multikulturellen Wurzeln und ihrer klassischen und intellektuellen Ausbildung geprägte, 1989 in Miami geborene Cécile McLorin Salvant Sängerin, Performerin, Komponistin, hingebungsvolle Geschichtenerzählerin, Zeichnerin, die sich vehement gegen Rassismus und für Frauenrechte einsetzt. Sie spannt einen Bogen zwischen alten Legenden, Barockmusik, Folk, Jazz oder auch Popmusik, mit einer großen Lust am Experimentieren. Das aktuelle Werk „Ogresse“, handelt von einer mythischen Menschenfresserin und wurde für ein 13-köpfiges Kammerorchester komponiert, mit dem sie das Stück am 12. März präsentiert.

Stimmlich elegante Samara Joy
An die Tradition der großen Jazzsängerinnen wie Ella Fitzgerald oder Sarah Vaughan knüpft die 1999 in eine New Yorker Musikerfamilie geborene Samara Joy an. So erhielt sie denn auch ein Ella Fitzgerald Stipendium und gewann mit 20 Jahren die Sarah Vaughan Internationale Jazz Vocal Competition. „Eine unglaublich gute Stimme“, sagt Naske. Elegant, wohlklingend, wunderbar swingend, verleiht Joy den Klassikern des Jazzgesangs in ihrer Geschmeidigkeit durchaus Kanten und eine sehr persönliche Färbung. Zum ersten Mal ist sie am 10. April in Wien mit „Linger a while“ und macht dabei einen Streifzug durch Jazzklassiker.

Kompromisslose Lakecia Benjamin
Mit hinreißender Leichtfüßigkeit im Spiel, einer beträchtlichen Portion Funk und unaufgeregter Virtuosität führt Lakecia Benjamin quer durch das Jazzuniversum und darüber hinaus. „Kompromisslos“, beschreibt Naske die Interpretation. 1982 in New York geboren, gibt sie ihre musikalische Begeisterung als Altsaxofonistin und Komponistin weiter und auch als Dozentin bei Jazz at Lincoln Center in New York. Ein besonderes Tribute-Projekt widmete sie 2020 Alice und John Coltrane, die für sie als eine der großen Inspirationsquellen stehen: Je sechs Kompositionen der beiden Legenden wurden hier von einem hochkarätigen Ensemble teilweise radikal neu interpretiert. Am 19. März stellt Benjamin das Album „Phoenix“ mit ihren drei musikalischen Begleitern vor: Eine funkig-jazzige Hommage an selbstbewusste schwarze Frauen, in der sie selbst auch, neben dem Saxophonpart, die verbale Botschaft mit Nachdruck vermittelt.

Mit Sängerin Gretchen Parlato, die im Duo mit Gitarrist Lionel Loueke auftritt (17. April), und der Sitar-Spielerin Anoushka Shankar, die mit Manu Delago und dem Mosaik String Orchestra aufspielt (29. Mai), findet man in der aktuellen Konzerthaus-Saison tatsächlich ein starkes Statement für internationale Jazzmusikerinnen. Eine Einbindung der außergewöhnlichen österreichischen Jazzmusikerinnen in spannenden Konstellationen stellt der Konzerthaus-Chef ab der kommenden Saison in Aussicht - alle Infos: konzerthaus.at

Verena Kienast

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