„Hamas hat die Wahl“

Israels Minister droht mit Offensive zu Ramadan

Ausland
19.02.2024 08:47

Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, hat mit einer Offensive auf Rafah um den 10. März gedroht. „Die Welt muss wissen und die Hamas-Führung muss wissen: Wenn die Geiseln bis zum Ramadan nicht zu Hause sind, werden die Kämpfe überall weitergehen, auch in der Region Rafah“, sagte Gantz am Sonntag.

Der islamistische Fastenmonat Ramadan beginnt um den 10. März. „Denjenigen, die sagen, dass der Preis zu hoch ist, sage ich ganz klar: Die Hamas hat die Wahl. Sie können sich ergeben, die Geiseln freilassen und die Zivilisten in Gaza können das Ramadanfest feiern“, sagte Gantz in Jerusalem.  Eine israelische Offensive würde koordiniert und in Absprache mit den USA und Ägypten ausgeführt, um Zivilpersonen zu evakuieren.

Netanyahu: Vereinbarung ändert nichts
Auch Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu beharrt trotz internationaler Warnungen auf einer Militäroffensive in Rafah (siehe Video oben). Selbst eine Vereinbarung mit der Hamas über eine Freilassung der Geiseln würde an dem Vorhaben nichts ändern. Rafah liegt an der Grenze zu Ägypten und bietet derzeit etwa 1,4 Millionen Palästinenserinnen und Palästinensern Zuflucht vor den Kämpfen. Etliche Regierungen, darunter Israels engster Verbündeter USA, fordern daher einen Verzicht auf den Einsatz.

Zeltlager in Rafah
Zeltlager in Rafah(Bild: APA/AFP/Mahmud Hams)
Hilfslieferungen an der palästinensisch-ägyptischen Grenze
Hilfslieferungen an der palästinensisch-ägyptischen Grenze(Bild: EPA)

Ägyptens Regierung geht beispielsweise davon aus, dass vor allem Frauen und Kinder ums Leben kommen würden. „Schon jetzt sind die Folgen der israelischen Offensive für die Zivilbevölkerung in ihrer Schwere ohne Vergleich im 21. Jahrhundert“, sagte Außenminister Sameh Shoukry.

Schwerpunkt im Süden
Die aktuellen israelischen Militäreinsätze sind vor allem im Süden des Gazastreifens, wie in der Stadt Khan Younis. Am Sonntag teilte die Armee mit, weiter im Nasser-Krankenhaus sowie in dessen Nähe, wo sie „zusätzliche Waffen fanden“, zu sein.

Kämpfer der Hamas und anderer Terrororganisationen waren am 7. Oktober in Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilpersonen verübt. Dabei wurden ungefähr 1160 Menschen getötet und zirka 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 130 von ihnen sollen noch in dem Gebiet sein, 30 davon inzwischen tot. Seither geht Israels Armee mit einem massiven Militäreinsatz im Gazastreifen gegen die Hamas vor. Mehr als 28.900 Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein.

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