In der Salzburger Volkspartei kam es heute, Samstag, zur offiziellen Hofübergabe. Die ÖVP-Parteibasis wählte Ex-Ministerin und designierte Landeshauptfrau Karoline Edtstadler zur neuen Obfrau der Landespartei. Sie folgt auf Noch-Landeshauptmann Wilfried Haslauer nach, der nach 21 Jahren (!) den Posten weitergibt.
438 Stimmberechtigte schritten am heutigen Samstag zu den Wahlurnen. 427 der Delegierten – also 97,5 Prozent – gaben Karoline Edtstadler ihre Stimme als neuer Landesparteichefin. Eigentlich hätte die 44-Jährige schon am 13. Juni offiziell an die Parteispitze gehoben werden sollen, doch nach dem Amoklauf in Graz verschob die ÖVP die Veranstaltung um gut zwei Wochen. Außerdem lenkt Edtstadler als geschäftsführende Obfrau ohnedies bereits seit 1. Februar die Geschicke der Schwarzen Salzburgs. Das aber „nur“ auf Beschluss des Parteivorstandes. Am Landeskongress wird auch die ÖVP-Basis die Ex-Ministerin an der Parteispitze bestätigen.
Karoline Edtstadler wird als Obfrau eine Stellvertreterin und drei Stellvertreter erhalten: Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll (37), der eigentlich als Nummer 1 vorgesehen war, aber heuer zu Jahresbeginn aus familiären Gründen darauf verzichtete, der frühere Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer (73), die Vizebürgermeisterin des WM-Ortes Saalbach-Hinterglemm, Sandra Hasenauer (41), und der Landesleiter der Salzburger Landjugend, Maximilian Aigner (24).
Personelle Änderungen schon am ersten Amtstag
Innerparteilich umgerührt hat die geschäftsführende Obfrau schon mit der Übernahme der Funktion: Genau am Tag ihres Antritts legte der Klubobmann im Landtag, Wolfgang Mayer, seine Funktion als Generalsekretär der Landespartei zurück, ein Posten, den Haslauer eigens für ihn geschaffen hatte.
„Mir war wichtig, dass es klare Strukturen gibt innerhalb der Partei. Hier gab es einen internen Prozess, wo auch Wünsche und Anregungen seitens der Funktionäre gekommen sind. Da wollte ich gleich einen Akzent setzen“, so Edtstadler. Stattdessen setzte sie den Goldegger Bürgermeister Hannes Rainer als politischen Direktor ein, um damit „auch in Richtung Bezirksparteien die Arme auszustrecken“.
Zweite Landeshauptfrau in der Geschichte Salzburgs
Wilfried Haslauer hat die ÖVP Salzburg 2004 übernommen, als der damalige Landeshauptmann Franz Schausberger bei der Landtagswahl vernichtend geschlagen und mit Gabi Burgstaller erstmals eine Frau und erstmals eine Sozialdemokratin Landeshauptfrau Salzburgs wurde. Haslauer konnte in der Folge die völlig zerrissene Partei wieder einen und nach neun Jahren und dem Finanzskandal im Jahr 2013 wieder zur stärksten politischen Kraft des Landes führen.
Am kommenden Mittwoch, dem 2. Juli, wird Haslauer nun nach 21 Jahren (!) an der Spitze der Partei auch das Amt des Landeshauptmannes an Edtstadler abgeben. Haslauer junior bekleidete den Posten zwölf Jahre lang – genau so lange wie sein gleichnamiger Vater (1977 bis 1989). Mit Edtstadler zieht dann zum zweiten Mal in der Geschichte des Landes eine Frau ins Chefbüro des Chiemseehofs ein.
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