„Werden nicht kommen“

EU-Mann erinnert sich: Wie Trump Europa drohte

Ausland
10.01.2024 17:48

Donald Trump hat während seiner ersten Amtszeit Top-Diplomaten der Europäischen Union gedroht, Europa im Kriegsfall alleine lassen zu wollen. EU-Kommissar Thierry Breton erinnerte sich am Dienstag während einer Veranstaltung in Brüssel an den Vorfall.

Trumps Aussage soll bei einem Treffen mit der EU-Chefin Ursula von der Leyen im Jahr 2020 gefallen sein. „Sie müssen verstehen, dass wir niemals kommen werden, um Ihnen zu helfen und Sie zu unterstützen, wenn Europa angegriffen wird“, soll der damalige US-Präsident laut Breton gesagt haben.

Streitgespräch in Davos
Das Gespräch habe am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos stattgefunden. Der Franzose war einem Bericht von „Politico“ zufolge persönlich anwesend. „Übrigens ist die NATO tot, und wir werden gehen, wir werden die NATO verlassen“, soll Trump ebenfalls gedroht haben.

Und er fügte hinzu: „Und übrigens, ihr schuldet mir 400 Milliarden Dollar, weil ihr Deutschen nicht gezahlt habt, was ihr für die Verteidigung hättet zahlen müssen“, sagte Breton, der das Treffen als angespannt beschreibt.

Trump noch radikaler
Europäische Politiker und geopolitische Strategen fürchten die Konsequenzen einer potenziellen Trump-Rückkehr. Bereits jetzt ist klar, dass der Rechtspopulist noch radikaler ins Rennen gehen wird. Sein Wahlkampfteam besteht nicht mehr aus konservativen Politberatern aus Washington D.C., sondern aus Antidemokraten und religiösen Fanatikern.

In wenigen Tagen beginnen die Vorwahlen im Bundesstaat Iowa. Trotz zahlreicher Gerichtsverfahren scheint Trump innerparteilich uneinholbar vorne zu liegen. Bei den Republikanern könnten bei einem klaren Sieg Trumps in der ersten Vorwahl bereits einige seiner Konkurrenten das Handtuch werfen. 

Ein Wahlerfolg unter seiner Führung hätte seismische Auswirkungen auf die Geopolitik. Trump hat etwa angekündigt, jede Unterstützung für die Ukraine einstellen zu wollen. 

Wie sieht ein wehrhaftes Europa aus?
Breton drängt darauf, dass die EU angesichts des russischen Krieges in der Ukraine ihre eigenen Selbstverteidigungskapazitäten ausbaut. Der Kommissar für Industriepolitik und Verteidigung hat am Dienstag einen 100-Milliarden-Euro-Fonds ins Spiel gebracht, um die Rüstungsproduktion in der EU anzukurbeln.

„Das war ein großer Weckruf und er könnte zurückkommen“, sagte Breton über Trump. „Wir wissen jetzt mehr denn je, dass wir auf uns allein gestellt sind, natürlich. Wir sind Mitglied der NATO, fast alle von uns, natürlich haben wir Verbündete, aber wir haben keine anderen Möglichkeiten, als diese Säule drastisch zu erhöhen, um auf alles vorbereitet zu sein, was auch immer passiert.“

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