„Schadet dem Sport“

Gender-Debatte: Brisanter Brief an die FIS

Charlie Guest wandte sich mit einem brisanten Brief an die FIS.

(Bild: GEPA pictures, instagram.com/charlieguesty)

Heftige Attacke gegen die FIS! Die junge Technik-Spezialistin Charlie Guest wandte sich in einem brisanten Brief an den Dachverband und löste eine regelrechte Gender-Debatte aus. Ski-Legenden Anna Veith, Lindsey Vonn und Mikaela Shiffrin stellten sich hinter sie.

Der Vorwurf der jungen Schottin? Bei der Junioren-WM in Portes du Soleil (FRA) galt ein größeres Augenmerk den Männern als den Frauen. Besonders mit Blick auf TV- und Livestream-Übertragungen der Rennen. Der Slalom und Riesentorlauf der Männer wurden nämlich mit Kameras verfolgt und übertragen, dieselben Disziplinen der Damen jedoch nicht.

Auf Instagram veröffentliche Guest ihren Brief an die FIS: „Unabhängig davon, ob die Entscheidung vom lokalen Organisationskomitee oder von der FIS getroffen wurde, hat die rätselhafte Entscheidung, die Frauenrennen bei den Weltmeisterschaften auszulassen, eine schädliche Botschaft an die alpinen Rennfahrerinnen aller Altersgruppen gesendet.“

Zudem schrieb die Schottin: „Die Berichterstattung war hervorragend, aber die Möglichkeiten, die einem Geschlecht geboten werden, müssen auf alle ausgeweitet werden! Man kann es viel besser machen, und Entscheidungen wie die in dieser Woche getroffenen schaden unserem Sport aktiv.“

Charlie Guest

(Bild: GEPA pictures)

Zuspruch von Veith, Vonn und Shiffrin 
Prominenten Zuspruch erhielt sie zugleich von den Ski-Größen Anna Veith, Lindsey Vonn und Mikaela Shiffrin. „Danke, dass du aufgestanden bist und etwas gesagt hast! Das erfordert Mut! Es ist nicht die FIS, sondern das LOC (lokales Organisationskomitee), das entscheidet, was gesendet wird“, schrieb Vonn und schob nach: „Ich werde mich weiter damit beschäftigen!“ Veith kommentierte: „Gut gesagt, Charlie, wir brauchen starke Frauen wie dich.“

Die FIS reagierte auf den Brief mit einer Entschuldigung: „Liebe Charlie, wir erkennen an, dass das Livestreaming nur des Slaloms und des Riesenslaloms der Männer nicht mit den FIS-Werten der Chancengleichheit und des Geschlechtergleichgewichts übereinstimmt. Wir bei der FIS hätten uns stärker dafür einsetzen sollen, dass Frauen die gleichen Chancen haben wie Männer, und wir werden dein Feedback als Mahnung nehmen, die Teilnahme von Frauen hier in Zukunft zu beschleunigen und zu fördern.“ Ein Schreiben, das jedenfalls hitzige Diskussionen im Ski-Zirkus anregen wird ...