Ungefähr 11.000 Mädchen und Frauen in Österreich sind von Genitalverstümmelung betroffen. Bis zu 3000 weitere sind davon bedroht, wie jetzt eine Studie der Medizinischen Universität Wien ergab. Für Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) handelt es sich dabei um eine „Straftat“, die „traurige Realität“ geworden sei.
Die Hälfte der Frauen in Österreich, an denen FGM/C (Female Genital Mutilation/Cutting) durchgeführt wurde, stammt der Studie nach aus Ägypten, ein weiteres Drittel aus Somalia. Grundsätzlich sind jene Mädchen und Frauen gefährdet, deren Mütter aus einem Land stammen, in dem Genitalverstümmelung praktiziert wird. Das trifft aktuell auf mehr als 33.000 zu. Weltweit sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen von Genitalverstümmelung betroffen.
„FGM ist eine brutale Form der Gewalt gegen Frauen und die Opfer kämpfen oft ihr ganzes Leben mit den physischen und psychischen Schmerzen dieser Straftat“, sagte Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP). Genitalverstümmelung sei „eine Straftat und völlig inakzeptabel.“
FGM ist eine brutale Form der Gewalt gegen Frauen und die Opfer kämpfen oft ihr ganzes Leben mit den physischen und psychischen Schmerzen dieser Straftat.
Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP)
Koordinationsstelle und Ambulanzen
Das Bundeskanzleramt hat die jetzt veröffentlichte Studie in Auftrag gegeben und bereits 2022 eine Koordinationsstelle ins Leben gerufen. Diese leistet Aufklärung und Prävention, beispielsweise durch Beratungsgespräche und Workshops. Auch eine männerspezifische Beratung wird angeboten, da Maßnahmen zum Schutz von Frauen in patriarchalen Strukturen langfristig nur dann zum Erfolg führen könnten.
„Wir müssen alles tun, damit diese Form von kulturell bedingter Gewalt bekämpft wird und gerade auch die jungen Mädchen beschützt werden (...)“, sagte Raab. In Graz und Linz gibt es bereits eigene FGM-Ambulanzen, die betroffene Mädchen und Frauen möglichst flächendeckend behandeln.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.