11.000 Betroffene

Genitalverstümmelung ist für Raab „Straftat“

Politik
04.02.2024 22:10

Ungefähr 11.000 Mädchen und Frauen in Österreich sind von Genitalverstümmelung betroffen. Bis zu 3000 weitere sind davon bedroht, wie jetzt eine Studie der Medizinischen Universität Wien ergab. Für Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) handelt es sich dabei um eine „Straftat“, die „traurige Realität“ geworden sei.

Die Hälfte der Frauen in Österreich, an denen FGM/C (Female Genital Mutilation/Cutting) durchgeführt wurde, stammt der Studie nach aus Ägypten, ein weiteres Drittel aus Somalia. Grundsätzlich sind jene Mädchen und Frauen gefährdet, deren Mütter aus einem Land stammen, in dem Genitalverstümmelung praktiziert wird. Das trifft aktuell auf mehr als 33.000 zu. Weltweit sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen von Genitalverstümmelung betroffen.

„FGM ist eine brutale Form der Gewalt gegen Frauen und die Opfer kämpfen oft ihr ganzes Leben mit den physischen und psychischen Schmerzen dieser Straftat“, sagte Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP). Genitalverstümmelung sei „eine Straftat und völlig inakzeptabel.“

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FGM ist eine brutale Form der Gewalt gegen Frauen und die Opfer kämpfen oft ihr ganzes Leben mit den physischen und psychischen Schmerzen dieser Straftat.

Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP)

Koordinationsstelle und Ambulanzen
Das Bundeskanzleramt hat die jetzt veröffentlichte Studie in Auftrag gegeben und bereits 2022 eine Koordinationsstelle ins Leben gerufen. Diese leistet Aufklärung und Prävention, beispielsweise durch Beratungsgespräche und Workshops. Auch eine männerspezifische Beratung wird angeboten, da Maßnahmen zum Schutz von Frauen in patriarchalen Strukturen langfristig nur dann zum Erfolg führen könnten.

„Wir müssen alles tun, damit diese Form von kulturell bedingter Gewalt bekämpft wird und gerade auch die jungen Mädchen beschützt werden (...)“, sagte Raab. In Graz und Linz gibt es bereits eigene FGM-Ambulanzen, die betroffene Mädchen und Frauen möglichst flächendeckend behandeln.

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