Kein „abrasieren“

Schnitt für Schnitt zu Blütenpracht und Ertrag

Kärnten
04.02.2024 14:00

Reicher Ertrag und üppige Blüten: Der Gehölz-Schnitt ist eine der ersten Tätigkeiten im Gartenjahr. Dabei gibt es allerdings allerhand zu beachten, wie Expertin Signe Fischer-Teuffenbach der „Krone“ verraten hat.

Gerade bei Obstbäumen kann der Rückschnitt schnell zu einer eigenen Wissenschaft werden. „Im Endeffekt geht es beim Schneiden aber darum, die Kronenform beizubehalten. Dazu werden alle Äste, die sich kreuzen, herausgeschnitten“, schildert Signe Fischer-Teuffenbach, Inhaberin der Baumschule Teuffenbach in Steindorf. Bäume sollten regelmäßig zurückgeschnitten werden, wer zu lange wartet, riskiert Massen an sogenannten „Wassertrieben“. Zu Schere und Säge darf allerdings nur gegriffen werden, wenn es keine Minusgrade hat. Wird bei Frost geschnitten, so kann das Holz absplittern und Pilze oder Bakterien eindringen. Wer sich beim Baumschnitt unsicher ist, der kann einen Profi holen oder an einem Kurs teilnehmen.

Der Sommerflieder zieht zahlreiche Schmetterlinge in den Garten (Bild: Klemens Groh)
Der Sommerflieder zieht zahlreiche Schmetterlinge in den Garten

„Hausmeisterschnitt“ vermeiden
Sträucher, wie zum Beispiel der Sommerflieder, Harlekinweiden oder Rispenhortensien können radikal zurückgeschnitten werden. Fischer-Teuffenbach: „Der Sommerflieder blüht an den neuen Trieben. Er kann auf bis zu 20 bis 30 Zentimeter zurückgestutzt werden.“ Generell sollte bei Stauden und Sträuchern darauf geachtet werden, den sogenannten „Hausmeisterschnitt“ zu vermeiden. „Sträucher sollten nicht einfach von außen in Form gebracht werden. Es gilt hier vielmehr von unten heraus altes Gehölz zu entfernen, so bleiben sie blühfreudig“, erklärt die Expertin. Das gilt unter anderem für den Flieder oder die beliebte Forsythie. Die Forsythie wird am besten direkt nach der Blüte gestutzt.

Süße Beeren regelmäßig schneiden
„Himbeeren tragen am zweijährigen Holz. Deshalb ist es am besten, sie im Herbst nach der Ernte zurückzuschneiden“, so Fischer-Teuffenbach. Bei Brombeeren sollten etwa alle vier Jahre die alten Triebe entfernt werden. Dasselbe gilt ebenfalls für die Ribisel-Sträucher. Wird der Ertrag geringer, so wird verjüngt. 

Trägt die Staude weniger Ribisel, so muss sie verjüngt werden (Bild: Harald Dostal)
Trägt die Staude weniger Ribisel, so muss sie verjüngt werden

Bevor es an den Gehölz-Schnitt geht, sollte allerdings das Werkzeug kontrolliert werden. Nur mit scharfer Schere und geschliffener Säge kann gut gearbeitet werden. „Wichtig ist es auch, die Schneidflächen zu desinfizieren. Es können sonst Krankheiten oder Pilze übertragen werden“, informiert Fischer-Teuffenbach. Das Reinigen kann mit Essig oder Essigessenz erfolgen. Im Handel gibt es allerdings auch eigene Lösungen für das Desinfizieren. Die Expertin rät außerdem beim Werkzeug nicht zu sparen: „Mit gutem Werkzeug habe ich einfach länger eine Freude.“

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