Mit Förderunterricht und einem neuen Kriseninterventionsteam will das Land Steiermark auf die steigende Gewalt an den Pflichtschulen reagieren. Auch die Radikalisierung soll so, laut Bildungslandesrat Werner Amon, gebremst werden.
Die steigenden Zahlen zu Gewalt und Radikalisierung an steirischen Schulen sind bitter: Gab es im Schuljahr 2020/21 deswegen an den Pflichtschulen noch 23 Suspendierungen, waren es 2022/23 schon 73 und im aktuellen Schuljahr wurden schon 41 Schüler suspendiert - und wir haben nicht einmal Halbzeit. Besonders erschütternd: 12 der Fälle betreffen Volksschüler!
Neues Maßnahmenpaket
Kein Wunder also, dass Bildungslandesrat Werner Amon (ÖVP) nun ein neues Maßnahmenpaket präsentiert hat: „Gemeinsam müssen wir alles tun, um Konflikte im Schulalltag und die Radikalisierung von jungen Menschen zu verhindern.“
Zum einen setzt man dafür einen präventiven Schritt: Kinder, die negativ auffallen, sollen einen verpflichtenden Förderunterricht in Punkto Toleranz und Demokratiebewusstsein bekommen. „So kann eine Suspendierung, die immer Ultima Ratio sein soll, vielleicht noch abgewendet werden“, so Amon.
Mobiles Krisneinterventionsteam
Sollte es dennoch zu einer Suspendierung kommen müssen, gibt es bei der Bildungsdirektion nun ein mobiles Kriseninterventionsteam, das Schulen, Eltern und dem betroffenen Kind zur Seite stehen und sie auch in der „erzwungenen Auszeit“ (diese kann bis zu vier Wochen dauern) betreuen soll. Dafür soll es künftig auch mehr Sozialarbeiter im Land geben.
FPÖ: „Zu spät und auch nicht umfassend genug“
Für die FPÖ Steiermark kommen diese Schritte „zu spät und sind auch nicht umfassend genug“, so Bildungssprecher Stefan Hermann in einer Aussendung. Er fordert etwa einen „zentralen Islamismusbericht“ für die Steiermark.
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