Parteien fordern:

„Tiwag-Kunden müssen sofort entschädigt werden“

Tirol
30.01.2024 15:00

Die Tiroler Landtagsparteien fordern nach dem von der AK am Dienstag präsentierten Gerichtsurteil vom Landesenergieversorger Tiwag eine Zahlung an die Kunden. In einer Stellungnahme kündigt das Unternehmen eine solche auch an. LH Anton Mattle sieht sich indes „in meinem Kurs bestätigt“.

„Was bedeutet das nicht rechtskräftige Urteil nach der Klage der Arbeiterkammer gegen die Tiwag für mich?“ Diese Frage werden sich wohl zahlreiche Tirolerinnen und Tiroler stellen. In einer Aussendung teilte der Landesenergieversorger am Dienstagnachmittag mit, dass „aufgrund des erstinstanzlichen Urteils entsprechende Rückzahlungen geprüft werden. Die Kunden sollen aber nicht weiter auf eine rechtskräftige Klärung warten müssen. Deshalb wird die Tiwag eine erste Refundierungszahlung zur Auszahlung bringen. Der Start ist mit Ende März 2024 geplant“. Das Urteil werde man dennoch in nächster Instanz prüfen lassen.

Zitat Icon

Die Kunden haben in den vergangenen Monaten gelitten, während die Tiwag weiter enorme Bilanzgewinne geschrieben hat.

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger (Bild: EXPA/ Johann Groder)

Markus Abwerzger

FPÖ spricht von „Energiepreis-Raubrittertum“
Die Präsentation des Urteils sorgte auch für Reaktionen bei den Landtagsparteien. „Die erstinstanzliche Prozesspleite beweist, dass das Energiepreis-Raubrittertum der Tiwag-Führung rechtswidrig war und wohl auch ist“, so FP-Landesparteichef Markus Abwerzger, der kritisiert, dass die Kunden in den vergangenen Monaten gelitten hätten, während die Tiwag weiter „enorme Bilanzgewinne“ geschrieben habe. Innsbrucks FPÖ-Vizebürgermeister Markus Lassenberger fordert die Innsbrucker Kommunalbetriebe zu einem Umdenken auf: „Als Energieversorger, der zu fünfzig Prozent in Händen der Tiwag ist, müssen die Verantwortlichen rasch agieren, um Schaden für die Kunden zu minimieren.“

Zitat Icon

Die Tiwag hat unzulässigerweise Gewinne auf Kosten der Tiroler gemacht. Was einem nicht gehört, muss man zurückgeben.

Gebi Mair (Bild: Birbaumer Christof)

Gebi Mair

Grüne fordern Entschädigung, Liste Fritz sieht „Etappensieg“
„Unmittelbare Konsequenzen“ fordern auch die Grünen. „Die Tiwag hat unzulässigerweise Gewinne auf Kosten der Tiroler gemacht. Was einem nicht gehört, muss man zurückgeben. Die Kunden sind sofort zu entschädigen“, so Klubobmann Gebi Mair.

„Für uns war die Strompreiserhöhung 2022 wie auch jene 2023 nicht nur unsozial und ungerecht, sondern auch wirtschaftlich nicht notwendig. Wir wollen eine Tiwag, die die Tiroler Kunden und Eigentümer in den Mittelpunkt stellt“, sieht auch Liste-Fritz-Klubobmann Markus Sint einen „wichtigen Etappensieg“ in dem Urteil.

Zitat Icon

Diese Neuaufstellung beinhaltet die Ausschreibung der Vorstandspositionen, die Änderung der Tiwag-Satzung und die bereits beschlossene Grundversorgung mit Strom.

(Bild: Christof Birbaumer)

Anton Mattle

Neos für Schlussstrich, LH Mattle sieht sich in Kurs bestätigt
Indes ortet Neos-Chef Dominik Oberhofer einen „Skandal, dass man als Kunde des Landesenergieversorgers einen Prozess führen muss, um sein Recht auf einen rechtskonformen Strompreis durchzusetzen. Nun geht es darum, einen Schlussstrich zu ziehen und allen Kunden einen leistbaren Preis zu garantieren“.

Und was sagt Tiwag-Eigentümervertreter LH Anton Mattle? „Das Urteil bestätigt mich in meinem Kurs, die Tiwag inhaltlich, strukturell und personell neu aufzustellen. Diese Neuaufstellung beinhaltet die Ausschreibung der Vorstandspositionen, die Änderung der Tiwag-Satzung und die bereits beschlossene Grundversorgung mit Strom“, erklärt er auf Nachfrage der „Krone“.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele