Laut Medien:
Armee will Siedler von Rückkehr nach Gaza abhalten
Die Forderung einige rechter Politiker im Kabinett von Premier Benjamin Netanyahu nach einer Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach dem Krieg findet auch in Teilen der israelischen Bevölkerung Widerhall. Am Sonntag forderten Tausende Menschen in Jerusalem die Rückkehr jüdischer Siedler in das palästinensische Autonomiegebiet. Doch das israelische Militär will offenbar gegen solche Bestrebungen vorgehen.
Verteidigungsminister Yoav Gallant hat nämlich einem Bericht des Nachrichtenportals „Axios“ zufolge den USA versichert, dass er und das Militär eine Wiederbesiedlung des Gazastreifens durch Israelis verhindern würden. Gallant soll in der vergangenen Woche im Gespräch mit US-Beamten gesagt haben, eine geplante Pufferzone im Gazastreifen werde vorübergehender Natur sein und nur Sicherheitszwecken dienen.
Netanyahu: Wiederbesiedlungspläne unrealistisch
Den Wiederaufbau von Außenposten oder Siedlungen durch israelische Siedler werde man nicht zulassen. Bei einer siedlerfreundlichen Konferenz in Jerusalem am Sonntagabend waren auch Minister von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud des Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu vertreten. Netanyahu selbst hatte allerdings Pläne zur Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach dem Krieg als unrealistisch bezeichnet.
Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir forderte neben einer Rückkehr israelischer Siedler in den Küstenstreifen auch, eine Abwanderung der Palästinenser zu bewirken. Nur dies könne ein weiteres Massaker wie am 7. Oktober verhindern, argumentierte er.
Israelischer Rückzug aus Gaza im Jahr 2005
2005 hatte sich Israel aus Gaza zurückgezogen und mehr als 20 israelische Siedlungen geräumt. 2007 riss die islamistische Hamas nach einem blutigen Kampf mit der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas die alleinige Kontrolle über das Küstengebiet an sich. Dort leben rund 2,2 Millionen Palästinenser.
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