Falls Krieg kommt

Italien will nationale Reservisten einsetzen

Ausland
27.01.2024 12:26

Vor dem Hintergrund der internationalen Spannungen will nun auch Italien besser für Kriege gerüstet sein und daher Reservisten ausbilden lassen. Dafür sollen speziell ehemalige Militärs, Polizeikräfte oder Personen mit spezifischen Fähigkeiten herangezogen werden.

Das italienische Heer ist für den Krisenfall nicht sonderlich gut aufgestellt. Seit 2005 besteht es nur noch aus Berufssoldaten und Freiwilligen. In Italien wurde die Wehrpflicht (und der zivile Ersatzdienst) nämlich per Juli 2005 ausgesetzt. Gleichzeitig wurde ein freiwilliger einjähriger Wehrdienst eingeführt, der jedoch Voraussetzung für allfällige Weiterverpflichtungen bei der Armee und für Bewerbungen bei Polizei, Carabinieri und anderen Sicherheitsbehörden ist.

Nun arbeitet der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto jedoch an einem Gesetzesprojekt zur Einführung einer staatlichen Hilfsreserve, die aus 10.000 Personen bestehen soll, wie italienische Medien am Samstag berichteten.

Regelmäßige Schulungen
Erwogen wird die Ausbildung von Personen, die dem Land als Reservisten zur Verfügung stehen und an regelmäßigen Schulungen teilnehmen sollen. Die Unterstützung durch die Reservisten würde hauptsächlich logistischer Art sein, erklärte der Verteidigungsminister laut Medienangaben. Reservisten sollen auch im Falle von Katastrophen eingreifen, wie es bereits bei Soldaten der Fall ist.

„Der Aufbau einer nationalen Reserve der Streitkräfte, wie in der Schweiz und in Israel, ist ein Ziel, für das wir arbeiten. Wir werden in den kommenden Wochen ein entsprechendes Gesetz vorschlagen“, kündigte Crosetto an.

Vermehrte Beteiligung an Friedensmissionen 
Ende der 90er-Jahre waren bis zu 300.000 junge Männer jährlich zum Militärdienst einberufen worden. Nach der Einführung der freien Wahl zwischen Wehrdienstpflicht und Zivildienst sank diese Zahl 2002 zwar auf 250.000. Diese Stärke galt jedoch immer noch als zu groß für ein effizientes Heer, in dem es auf eine hoch qualifizierte Ausbildung der Soldaten ankomme, betonen die Befürworter der Reform. Derzeit besteht das italienische Heer aus 180.000 Soldaten.

Italien hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt an Friedensmissionen beteiligt, unter anderem im Kosovo, im Libanon und in Afghanistan. Rund 30.000 Soldaten nehmen turnusmäßig an Auslandsmissionen teil.

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