Die Österreichische Energieagentur überwacht künftig die Preise für Photovoltaik (PV)-Anlagen. Das gab Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Dienstag bekannt (siehe Video oben). Auf diese Weise solle sichergestellt werden, dass die Anbieter Steuersenkungen auch an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben.
Dazu sind sie gesetzlich verpflichtet. Seit 1. Jänner entfällt die Umsatzsteuer von 20 Prozent für kleine PV-Anlagen bis 35 Kilowattpeak. Private Kundinnen und Kunden müssen zudem keinen Antrag mehr stellen, da die Förderung automatisch bei der Rechnung abgezogen wird. Bisher sei die Umstellung „gut angelaufen“, sagte Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Dienstag. „Mit der Marktbeobachtung leisten wir nun unseren Beitrag dazu, dass die Preissenkungen jedenfalls auch bei den Menschen ankommen.“ Einen Anlass, daran zu zweifeln, habe es bisher aber nicht gegeben.
Laufendes Erheben von Marktpreisen
Um die Preise zu überwachen, sollen etwa Angebote bei Installateurinnen und Installateuren eingeholt sowie telefonische Befragungen von Anlagenerrichtern durchgeführt werden. Diese würden dann mit einem Referenzwert verglichen, um ungerechtfertigte Kostensenkungen aufzuzeigen. Die Ergebnisse sollen halbjährlich veröffentlicht werden. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) kann auch Untersuchungen einleiten, wenn der Verdacht besteht, dass Steuersenkungen nicht an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden.
PV-Unternehmen: „Haben Ressourcen und Leute“
Eine Photovoltaik-Anlage lohne sich in jedem Fall, sagte Kurt Leeb vom Bundesverband Photovoltaik Austria. „Jede Kilowattstunde, die Sie selbst erzeugen können, halbiert Ihre normalen Stromkosten. Wir haben die Ressourcen, die Leute und die Materialien auf Lager, der Zeitpunkt für den Bau einer PV-Anlage war noch nie besser“, ist der Branchenvertreter überzeugt.
Jede Kilowattstunde, die Sie selbst erzeugen können, halbiert Ihre normalen Stromkosten.
PV-Unternehmer Kurt Leeb
Am effizientesten würden kleine Anlagen betrieben werden, wenn man den Strom selbst oder in einer Energiegemeinschaft nutze, ergänzte Gewessler. Das Interesse an privaten Sonnenkraftwerken war 2023 so hoch wie noch nie. Die Zahl der Förderanträge hätte das alte System regelmäßig an seine Grenzen gebracht. Insgesamt wurden im Vorjahr über zwei Gigawatt an neuer Leistung installiert.
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