Biologisch gesehen ist Zellteilung die Voraussetzung für Wachstum - man denke etwa an den menschlichen Fötus im Mutterleib. Politische Zellteilung hingegen bewirkt Schrumpfung - so etwa gegenwärtig in der linken Reichshälfte des Landes.
EINERSEITS ist nämlich klar: Mit dem wahrscheinlichen Antreten der Bier-Partei des Marco Pogo bei den Nationalratswahlen dürfte sich das Mitte-links-Wählerpotenzial - gegenwärtig, wenn man den Umfragen glaubt, ohnedies kaum mehr als 35 Prozent - weiter aufsplittern. Eine wahlwerbende vierte Linkspartei neben den Kommunisten und den Grünen schadet mit Sicherheit Bablers SPÖ, so sehr dieser auch durch einen expliziten Linkskurs das Ausrinnen der Sozialdemokratie nach Linksaußen verhindern will.
ANDERERSEITS dürfte die Freude im rechten Spektrum der Parteienlandschaft über diese Schwächung der SPÖ eine geteilte sein. Nehammer und seine in den Umfragen ziemlich fußlahme Volkspartei kann dadurch hoffen, bei der Nationalratswahl doch noch Zweiter und damit Kanzler einer Kickl-Verhinderungs-Koalition zu werden.
Der FPÖ-Chef und mutmaßliche Wahlsieger hingegen hätte wohl nur im Falle eines Regierungsbildungsauftrags für eine zweitplatzierte SPÖ die Chance, die Volkspartei doch für eine Rechtskoalition zu gewinnen.
So könnte die Bier-Partei, trotz der Schwächung der Babler-SPÖ, zum eigentlichen Verhinderer einer Kickl-Regierung werden.
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