Selbstmordversuch

Mann überlebt 55-Meter-Sturz über Niagarafälle

Ausland
22.05.2012 10:10
Über den weltbekannten Niagarafällen ist ein Mann mindestens 55 Meter in die Tiefe gestürzt - und hat überlebt. Der Mann sei am Montag über ein Geländer geklettert und absichtlich in den Niagara River gesprungen, berichtete die Polizei unter Berufung auf Augenzeugen. Vermutlich habe der Mann versucht, Selbstmord zu begehen, heißt es. Es ist erst der dritte Fall, bei dem ein Mensch einen Sturz in die tosenden Wassermassen überlebt.

Wie die Niagara-Park-Polizei mitteilte, sei der Mann bei einer Aussichtsplattform in der Nähe der 52 Meter hohen Horseshoe Falls auf der kanadischen Seite der Wasserfälle über eine Absperrung geklettert und in den Fluss gesprungen, berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press.

Nach seinem Sturz sei der Mann nahe der Aussichtsplattform "Journey Behind the Falls" wieder an der Wasseroberfläche aufgetaucht. "Er ist sogar noch selbst aus dem Wasser gewatet", berichtet Dan Orescanin, Chef der örtlichen Feuerwehr. "Er kam in einen Strudel, schwamm dann weiter und kletterte selber aus dem Fluss." Dabei habe der Mann sehr viel Glück gehabt, so Orsecanin. "Wäre er in den Hauptstrom geraten, hätte ihn der Fluss weiter mitgerissen."

Schwierige Bergung: "Das ist wie Schleim dort"
Der Mann, der um die 40 sein soll, war bei Bewusstsein und ansprechbar, als die Rettungskräfte bei ihm eintrafen. Allerdings gestaltete sich die Bergung als schwierig, die Feuerwehrmänner mussten sich zuerst zu dem Mann abseilen, um ihn dann zu einer für eine Helikopterbergung geeigneten Stelle zu tragen. "Zwischen den Steinen dort ist es nass und rutschig, das ist wie Schleim dort", erklärt Orsecanin.

Der Mann wurde schließlich ins Hamilton General Hospital geflogen. Er erlitt Verletzungen an der Brust, Rippenbrüche und einen Lungenkollaps. Agnes Bongers, Sprecherin des Krankenhauses, teilte mit, der Mann sei bei dem Sturz lebensgefährlich verletzt worden, aber mittlerweile sei man sicher, dass er überleben werde. Den Namen des Patienten wollten die Behörden nicht bekannt geben.

"Nichts anderes als ein Selbstmordversuch"
Man glaube jedenfalls nicht, dass es sich dabei nur um einen waghalsigen Stunt handle, so Polizeichef Chris Gallagher. "Nachdem, was wir von Zeugen gehört haben, und was wir auf dem Überwachungsvideo gesehen haben, war das sicher nichts anderes als ein Selbstmordversuch."

Es ist erst der dritte bekannte Fall, bei dem ein Mensch ohne Sicherheitsausrüstung über die Niagarafälle in die Tiefe stürzte und überlebte. Der letzte derartige Fall ereignete sich im März 2009, als ein 30-jähriger Kanadier in den Fluss fiel. Auch er konnte nach seinem Sturz ohne fremde Hilfe an Land klettern. 2003 überlebte der Amerikaner Kirk Jones als erster Mensch einen Sprung in die Niagarafälle.

Weniger Glück hatte hingegen eine 19-jährige Japanerin, die im August 2011 beim Fotografieren in die tosenden Wassermassen stürzte. Da ihre Leiche nicht gefunden werden konnte, wurde sie für tot erklärt (siehe Infobox).

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