Kuriose Situation

AUA-Maschine flog ohne Passagiere aus den USA zurück

Österreich
20.05.2012 13:08
Ohne Passagiere ist eine AUA-Maschine am Samstag von Washington nach Wien zurückgekehrt. Hintergrund der kuriosen Situation waren technische Probleme sowie drohende Strafzahlungen, hätte man die 171 Fluggäste länger als vier Stunden an Bord belassen, berichtete das österreichische Luftfahrtmagazin "Austrian Wings" am Sonntag.

Mit rund dreistündiger Verspätung landete Flug OS094 aus Washington auf dem Flughafen Wien Schwechat. An Bord der Boeing 767 befand sich jedoch ausschließlich die Besatzung - die Passagiere waren in der US-Hauptstadt geblieben. AUA-Sprecher Peter Hödl nannte im Gespräch mit "Austrian Wings" technische Probleme sowie die US-amerikanische Gesetzgebung als Gründe für den Vorfall.

Airline drohten hohe Strafzahlungen
Demnach befanden sich die 171 Passagiere für den Flug nach Wien bereits an Bord der Maschine, als während des Anlassens der Triebwerke ein Ventil überhitzte. Die Besatzung versuchte, das Problem in den Griff zu bekommen, entschied sich jedoch nach einiger Zeit, die Fluggäste wieder aussteigen zu lassen, erklärte Hödl die kuriose Situation. "Es gibt in den USA nämlich ein Gesetz, wonach Passagiere am Boden nicht länger als vier Stunden in einem Flugzeug sitzen dürfen. Wird diese Zeit überschritten, drohen der Airline Strafzahlungen von 27.000 Dollar pro Reisendem", so der Sprecher.

Crew hätte maximale Dienstzeit überschritten
Als das Problem schließlich behoben war, sei die verbliebene Zeit aber zu knapp gewesen, um die Passagiere wieder einsteigen zu lassen. "Das Boarding hätte so lange gedauert, dass die Besatzung bei anschließender Durchführung des Fluges ihre maximale Dienstzeit überschritten hätte. Folglich hätte der Flug gar nicht abheben dürfen, und die Maschine wäre samt Crew in Washington festgesessen", so Hödl.

Deshalb habe man sich entschieden, die Maschine umgehend ohne Passagiere nach Wien zu überstellen, damit sie wenigstens für die Folgerotationen zur Verfügung stand. Die Fluggäste seien aber zeitnah auf andere Flüge umgebucht worden.

Flug wegen "Crewmangels" gestrichen
Am Samstag war es der AUA zudem nur mithilfe ihrer Konzernmutter Lufthansa gelungen, zwei Flugausfälle zu vermeiden. Am Abend musste dann aber doch noch ein Frankfurt-Flug gestrichen werden. Grund dafür sei "Crewmangel" gewesen, wie ein Sprecher erklärte. Am vergangenen Wochenende waren gleich 24 AUA-Flüge ausgefallen, weil sich Dutzende Piloten für flugunfähig erklärt hatten.

Seit Monaten tobt zwischen dem AUA-Vorstand und dem Betriebsrat ein Streit um die Gehälter des fliegenden Personals. Weitere Ausfälle seien derzeit aber nicht absehbar, hieß es am Sonntagnachmittag.

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