Schönste Wanderrouten

Im Schatten der tief winterlichen Berge

Vorarlberg
29.12.2023 14:55

Eine knackige Wintertour führt vom Brandner Innertal bis zum rauschenden Kesselfall. Dafür folgt man dem Schattenlagantweg, der durch die eisige Schönheit einer Winterlandschaft führt.

Der Alvier ist ein Gebirgsbach, der sich seinen Weg vom Kesselfall durch die Ortschaft Brand (1010 Meter) bis zu den „Löchern“ bahnt und nach rund 13 Kilometern schließlich in die Ill mündet. Dabei durchfließt er auch die Gemeinde Bürs. Das Wasser hat sich im oberen Teil des Bachverlaufs während der Nacheiszeit rund 30 Meter tief in den festen Hauptdolomit gegraben. Durch die unablässig wirkenden Kräfte sind auch zwei Wasserfälle sowie große Strudeltöpfe entstanden.

In seinem weiteren Verlauf talwärts hat der Alvierbach zudem zahlreiche Gumpen im Flussbett geformt, in denen Bach- und Regenbogenforellen zu finden sind. Das reißende, klare Gewässer besitzt Trinkwasserqualität. Im Jahr 2004 wurde in Brand das 14 Hektar große Alvier-Bad eröffnet, welches zur Gänze vom Wasser des wilden Gebirgsbaches gespeist wird. Mehrere tausend Wasserpflanzen sorgen für eine biologische Reinigung des Naturschwimmbads.

Wunderbare Runde durch die Winterlandschaft
In den Wintermonaten kann man eine kleine, aber feine Runde zum Kesselfall unternehmen. Ausgangspunkt dafür ist der Parkplatz der Palüdbahn am Ortsende von Brand. Zunächst wird die Dorfstraße gequert und vorbei an der 1914 erbauten Herz-Jesu Kapelle geht es leicht abwärts in Richtung Alvierbach. Die Route verläuft weiter über die Brücke an das gegenüberliegende Bachufer - dort zweigt der Schattenlagantweg gleich rechts ab. Der Winterwanderweg ist gespurt, kann aber stellenweise vereist sein und führt bis zur Schattenlagant-Berghütte auf rund 1480 Meter Höhe. Für die Kesselfallrunde müssen nicht so viele Höhenmeter zurückgelegt werden, der Weg zweigt davor ab.

Wie der Name „Schattenlagant“ schon andeutet, dringen die Sonnenstrahlen kaum bis in dieses Gebiet vor, zu mächtig ragen die umgebenden Berge des Rätikons empor und legen den darunterliegenden Talabschnitt in Schatten. An schönen Wintertagen wird dies besonders deutlich - dann ist die Landschaft um den Schattenlagantweg in bläuliches Licht getaucht, während das Dorfzentrum von Brand in warmem Sonnenschein erstrahlt.

Tipps und Infos

Typ: kleine Winterwanderung
Dauer: gut eine Stunde
Ausgangspunkt: Parkplatz Palüdbahn, Brand (Innertal)
Ausrüstung: winterfeste Schuhe mit guter Profilsohle oder Schneeschuhe, warme Kleidung im Schichtsystem (ein Großteil der Strecke liegt im Schatten), eventuell Stöcke
Einkehrmöglichkeiten: gibt es in Brand in großer Zahl
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 580, z. B. ab Bludenz Bahnhof bis Palüdbahn Brand
Hinweis: der Schattenlagantweg kann aufgrund erhöhter Lawinengefahr gesperrt sein, aktuelle Auskunft darüber gibt es über den Winterbericht oder bei Brandnertal Tourismus

Ein Gebiet, das erst spät besiedelt wurde
Vor 1300 durchstreiften nur vereinzelt Hirten und Jäger die Wälder des Brandnertals, welches lange Zeit wegen seiner Wildheit und Lage als unbesiedelbar galt. Erst die Walser, die wahrscheinlich aus dem Schweizerischen über das Joch Colrosa einwanderten, machten das Gebiet urbar. Eine erste Urkunde über die Ortschaft datiert von 1347 und belegt, dass das Tal Valavier den Wallisern gegen Zinslehen verliehen wurde. Heute hat Brand 788 Einwohner und ist ein beliebter Ski- und Wanderort.

Ein Hauch der einstigen Wildnis lässt sich auf dem Schattenlagantweg noch erahnen. Auch wenn das Gebiet mittlerweile gut erschlossen ist, hat es - vor allem zur Winterzeit - noch etwas Raues an sich: Meterlange Eiszapfen hängen von zerklüfteten Felswänden, die schneebedeckten Gipfel des Rätikons wirken unnahbar, während im Tal der Alvierbach mit rauschender Kraft talwärts drängt.

Vorsicht vor rutschigen, vereisten Stellen
Begleitet von diesen Eindrücken folgt man dem Winterwanderweg weiter bis zur Abzweigung „Kesselfall“. Nun geht es rechter Hand hinüber zur Bachschlucht und auf die Brücke, die über den Wasserfall führt (Achtung Rutschgefahr!). Der Rückweg führt dann über das sogenannte Weißtannenmaisäß und weiter über die Schattenlagantstraße. Letztere ist winters zwar für den Verkehr gesperrt, wird aber als Rodelstrecke genutzt und kann stellenweise vereist sein.

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