Mit 98 Jahren
Ex-EU-Kommissionspräsident Delors gestorben
Der frühere EU-Kommissionspräsident Jacques Delors ist tot. „Er ist heute in der Früh in seinem Haus in Paris im Schlaf gestorben“, sagte Delors‘ Tochter Martine Aubry am Mittwoch. Der ehemalige Politiker wurde 98 Jahre alt.
Der französische Soldat stand von 1985 bis 1995 an der Spitze der Brüsseler Behörde und galt als treibende Kraft hinter dem europäischen Binnenmarkt und der Gründung der Europäischen Union 1993. Delors hatte seine europapolitische Laufbahn 1979 als Abgeordneter begonnen. Ab 1981 war er drei Jahre lang Wirtschafts- und Finanzminister in Frankreich. 1985 übernahm er dann die Führung der Europäischen Kommission.
In die Amtszeit von Delors fielen unter anderem der Wegfall von Personen- und Warenkontrollen; der Vertrag von Maastricht, der eine Gemeinschaftswährung vorsah; und der österreichische EU-Beitritt im Jahr 1995.
Macron: „Kämpfer für menschliche Gerechtigkeit“
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron bezeichnete Delors auf der Plattform X als „Kämpfer für menschliche Gerechtigkeit.“ Sein Engagement, seine Ideale und Rechtschaffenheit würden für immer inspirieren.
Hier sehen Sie den Tweet von Macron.
Auch zahlreiche weitere ehemalige und aktuelle EU-Spitzenpolitikerinnen sowie -politiker äußerten sich zu Delors‘ Tod. „Mit dem Tod von Jacques Delors verliert die Europäische Union einen Giganten“, schrieb etwa EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola auf X. Ähnlich äußerten sich auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und der frühere EU-Kommissar Michel Barnier.
Hier sehen Sie den Tweet von Roberta Metsola.
Edtstadler: „Sein Erbe lebt weiter“
Aus Österreich meldete sich Europaministerin Karoline Edtstadler, die von einem „großen Europäer“ sprach. „Er hat wie kein anderer in seiner zehnjährigen Tätigkeit als EU-Kommissionspräsident die europäische Integration geprägt und wichtige Meilensteine, wie unter anderem den Binnenmarkt und die Währungsunion auf den Weg gebracht.“ Sein Erbe würde weiterleben.
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