Gewalt durch Wächter?

Polizei ermittelt nach Tod von Häftling in Israel

Ausland
22.12.2023 22:25

Einem israelischen Wächter wird vorgeworfen, einen palästinensischen Häftling mit Stöcken geschlagen zu haben. Der Mann wurde schwer verletzt und später tot in seiner Zelle aufgefunden. Die Polizei ermittelt nun.

Sie hat laut eigener Aussage bereits 19 Gefängnisaufseherinnen und -aufseher verhört. Laut Medienberichten soll der 38-jährige Häftling aus dem Westjordanland vor einem Monat in seiner Zelle mit Stöcken geschlagen und dabei schwer verletzt worden sein. Später sei er gar tot aufgefunden worden. Eine Autopsie habe kein klares Ergebnis gebracht.

Der Häftling soll Mitglied der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gewesen sein. Laut einem Bericht der Zeitung „Israel Hayom“ wurde er wegen versuchten Mordes zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt.

Sechs Häftlinge gestorben
Seit Kriegsbeginn im Gazastreifen sollen mindestens sechs palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen gestorben sein. Die Gefängnisbehörde bestätigte, vier Fälle zu prüfen. Allein im Westjordanland sind nach Armeeangaben nach dem Hamas-Massaker ungefähr 2420 Palästinenserinnen und Palästinenser festgenommen worden. Ungefähr 1210 Menschen seien Mitglieder der islamistischen Hamas, hieß es.

Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (Bild: AFP)
Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International zeigte sich besorgt. Sie fordert, dass Berichten über ein angebliches „massenhaftes Verschwinden“ palästinensischer Gefangener aus dem Gazastreifen nachgegangen werden müsse.

Polizeiminister: „Menschlicher Abschaum“
Weniger Sorgen dürfte sich der rechtsextreme israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir machen. „Man muss bedenken, dass unsere Wächter sich mit menschlichem Abschaum und Mördern auseinandersetzen müssen, die ein Sicherheitsrisiko darstellen“, sagte er. Wächterinnen und Wächter sollten nicht vorschnell verurteilt werden.

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