Im EU-Vergleich

Österreich hat die meisten Asylanträge pro Kopf

Österreich hatte im September EU-weit die meisten Asylanträge pro Kopf. Pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden 87,6 Erstanträge gestellt. Auf dem zweiten Platz landete Zypern (79,3 Anträge).

EU-weit lag die Zahl bei 21,9 Anträgen pro 100.000 Menschen. Insgesamt haben im September 98.240 Menschen in einem der 27 EU-Länder erstmals um Asyl angefragt. Das sind etwas weniger als Klagenfurt Einwohnerinnen und Einwohner hat.

Die meisten Erstanträge wurden in Deutschland (27.885), Spanien (13.395), Frankreich (13.100) und Italien (11.930) gestellt. Gemeinsam ist das die klare Mehrheit (67 Prozent) in der EU. Die größte Gruppe im September waren Syrerinnen und Syrer, gefolgt von Menschen aus der Türkei, Afghanistan, aus Venezuela und Kolumbien.

Hier sehen Sie, wie viele Asylanträge im September in welchem EU-Land gestellt wurden.

705 unbegleitete Minderjährige
Bei unbegleiteten Minderjährigen lag Österreich nach den Niederlanden und Deutschland EU-weit an dritter Stelle mit 705. Insgesamt beantragten im September 2023 4055 unbegleitete Minderjährige erstmals Asyl in der EU. Die meisten von ihnen kamen aus Syrien und Afghanistan.

Insgesamt wurden laut der europäischen Statistikbehörde Eurostat die wenigsten Asylanträge in Ungarn gestellt. Im September des Vorjahres wurden noch um zehn Prozent weniger Anträge verzeichnet.

Wie berichtet, hatten sich Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments am Mittwoch auf eine grundlegende Reform des Asylsystems geeinigt. Vorgesehen sind etwa ein härterer Umgang mit Menschen aus Ländern, die als relativ sicher gelten, und einheitliche Grenzverfahren. Ziel ist es, die irreguläre Migration einzudämmen. Um den Plan umsetzen, muss das Plenum des Europaparlaments und der EU-Staaten noch zustimmen.