Hoffnung und Scheitern stehen im Vorfeld und im Nachklang der 28. Klimakonferenz eng beisammen. Im Märchenland der Öl-Scheichs, Dubai, wurde erstmals zur globalen Abkehr von Öl, Gas und Kohle aufgerufen. Ein großer Schritt für die Klimakonferenz, ein kleiner Schritt gegen die Klimakrise.
Was gewichtet man mehr: Die wichtige Festlegung auf eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien bis 2030 weltweit? Oder die zahlreichen Schlupflöcher, die den Profiteuren der Öl- und Gaskonzerne gelassen werden? Die CO2-Abscheidung und -Speicherung ist ein Wunsch der Öl-Konzerne, im großen Stil umsetzbar ist sie technisch nicht und in Österreich bisher auch nicht erlaubt.
Letztendlich kommt es immer auf den konkreten Plan an. Und der fehlt weiterhin. Wie und wann findet der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas statt? Wer finanziert ihn? Die Abschlusserklärung ist wie ein Schweizer Käse mit vielen Löchern.
Ob die Hoffnung siegt oder die Klimapolitik scheitert, entscheidet die Umsetzung der einzelnen Nationen. Wir können nicht das ganze Jahr neue Infrastruktur und Lieferverträge für fossile Brennstoffe verhandeln und auf der Klimakonferenz dann einen Ausstieg erwarten. Vor fünf Jahren war ein Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle noch unvorstellbar, heute wird zumindest theoretisch darüber geredet. Ob die neue internationale Einigung jetzt in konkrete Politik übersetzt wird, hängt auch in Zukunft von der weltweiten Klimabewegung ab.
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