Volksanwaltschaft:

Forderung nach Aus für Geschlechts-OPs bei Kindern

Kleines Kind bei der Vorbereitung auf eine Operation (Symbolbild)

(Bild: Pijitra - stock.adobe.com)

Die Volksanwaltschaft macht nach einer grundsätzlichen Einigung aller Parteien im Nationalrat im Jahr 2021 nun Druck, damit geschlechtsverändernde Operationen bei Kindern möglichst rasch verboten werden.

Laut Schätzungen würden in Österreich jedes Jahr etwa 30 Kinder geboren, die nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können. Die Medizin sei immer noch darauf ausgerichtet, die „störenden“ Geschlechtsmerkmale frühzeitig operativ zu entfernen, so Volksanwalt Bernhard Achitz mit Verweis auf Berichte Betroffener. Dabei wären die Operationen gesundheitlich oft gar nicht nötig.

Volksanwalt Berhnard Achitz (SPÖ)

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

Betroffene sprechen von Verstümmelung
Oft fehle das Wissen darüber, „wie vielfältig sich Körper entwickeln können und vor allem, dass das auch in Ordnung ist“, schilderte Tinou Ponzer vom Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich (VIMÖ) am Montag im Ö1-„Morgenjournal“. Geschlechtsverändernde Operationen an intergeschlechtlichen Babys, Kindern und Jugendlichen seien allerdings massive Menschenrechtsverletzungen, betonte Achitz. Vorschnelle Operationen würden später oft zu schweren Traumatisierungen führen und die Betroffenen die geschlechtszuordnenden Operationen häufig als Verstümmelung empfinden.

„Intergeschlechtliche Kinder und Kinder mit Variationen der Geschlechtsmerkmale sollten aufwachsen können, wie sie sind. Es geht um das Recht auf Unversehrtheit und auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper“, forderte Ponzer. 2020 hatte bereits der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes Österreich aufgefordert, nicht notwendige sowie nicht-konsensuelle Eingriffe an den Geschlechtsmerkmalen von Kindern zu verbieten.

Justizministerium: Fertiger Entwurf liegt vor
Im Ressort von Justizministerin Alma Zadić (Grüne) liegt laut Ö1 bereits ein fertiger Entwurf in der Schublade, in der ÖVP verwies man lediglich auf Verhandlungen.