Starker 8. Dezember

Einkaufsfeiertag lässt Salzburger Händler aufatmen

Salzburg
08.12.2023 19:15

Die Teuerung hat den Salzburgern heuer zugesetzt, der Handel beklagt bislang Umsatzeinbußen. Der traditionell starke 8. Dezember hellte die Stimmung am Freitag etwas auf - ein „Krone“-Rundgang durch die Getreidegasse und den Europark.

Sabine Florian vom Fellhof bemerkt eine interessante Entwicklung. Im vergangenen Jahr wurden die Läden des Hofer Schafsfellspezialisten wegen eines möglichen Energieengpasses regelrecht gestürmt. „Felle, Schuhe, Schals – alles was wärmt, war im Vorjahr besonders stark nachgefragt“, sagt die Verkäuferin in der Getreidegasse.

Nun sind Öl- und Gasspeicher ausreichend gefüllt – kaum jemand befürchtet, im Jänner in einer kalten Wohnung sitzen zu müssen. „Deswegen ist diesmal am 8. Dezember nicht so viel verkauft worden. Wir profitieren aber davon, dass die Leute immer mehr Wert auf natürliche Produkte legen“, fällt das Fazit von Florian dennoch positiv aus.

Nina vom Stoffamt, einem offenen Stand im Europark, sah gestern viele interessierte und sehr ...
Nina vom Stoffamt, einem offenen Stand im Europark, sah gestern viele interessierte und sehr entspannte Einkäufer(Bild: Tschepp Markus)

Ähnlich, wenn auch wegen anderer Vorzeichen, erging es gestern vielen Händler-Kollegen in den Shopping-Hochburgen der Mozartstadt. Kurz nach Mittag war etwa die Getreidegasse gesteckt voll. In der Neutorstraße geduldeten sich unzählige Autofahrer im Stau, in der Hoffnung, einen der raren Plätze in der Mönchsberggarage zu ergattern.

Weihnachtsgeschäft bietet Chance zum Aufholen
Der österreichweite Umsatzrückgang im Handel bis zum letzten Quartal um saftige 6,7 Prozent ist wohl nicht mehr wettzumachen. Aber der vorweihnachtliche Einkaufsfeiertag lässt so manchem Standler und manche Verkäuferin wieder zuversichtlicher nach vorne blicken. „Es sind wirklich viele Leute unterwegs. Auch, wenn noch mehr Käufe getätigt werden könnten: Das Geschäft läuft gut“, attestieren Catalina und Leonie von der Iris Galerie in der Getreidegasse.

Zufrieden: Leonie und Catalina von der Iris Galerie, einem Geschäft in der Getreidegasse für ...
Zufrieden: Leonie und Catalina von der Iris Galerie, einem Geschäft in der Getreidegasse für Fotos der eigenen Augen.(Bild: Tschepp Markus)

Wechsel in den Europark: Auch hier dauert es in der Garage Minuten, um sein Auto abstellen zu können. „Ab 10 Uhr ist es richtig losgegangen. Die Händler berichten von sehr guten Frequenzen“, erklärt Center-Manager Manuel Mayer. Dank der Konstellation mit dem verlängerten Wochenende trifft man auf sehr entspannte Einkäufer und Bummler. Was wegen der Teuerung unter dem Jahr weniger ausgegeben worden ist, dürfte nun nachgeholt werden „Bei Weihnachten will man halt am wenigsten sparen“, erzählt eine Mutter, die mit zwei Kleinkindern und drei vollen Einkaufstüten vorbeihuscht.

Bei der Besucherfrequenz sogar über dem Vorjahr
Center-Manager Mayer konnte gestern bereits ein positives Jahresfazit ziehen: „Man merkt eine Preissensibilität bei den Kunden. Wir können uns im Haus dennoch über eine sehr gut Frequenzentwicklung freuen. Da liegen wir sogar über dem Vorjahr - und das war auch schon sehr gut.“

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Der Handel hat mit der Teuerung, speziell den Energiekosten und dem Personal Herausforderungen. Umso wichtiger ist das Weihnachtsgeschäft, um Boden gutmachen zu können.

Manuel Mayer Center-Manager Europark Salzburg

Das kann zudem Nina vom Stoffamt bestätigen, einem Stand im Europark für Baby- und Kindertextilien. Mit der Black Shopping Week Ende November sei ein top Startschuss ins Weihnachtsgeschäft geglückt. „Jetzt hat man nochmals einen echten Ruck gemerkt. Es waren viele Leute da!“

Noch Luft nach oben sehen Händler, die teurere Waren anbieten, etwa Juweliere. „Wir liegen merkbar hinter dem Umsatz zur Vor-Corona-Zeit“, weiß Florencia von Juwelier Reiter. Die Teuerung ist nicht völlig spurlos am Handel vorbeigezogen.

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