Befriedigend (1). Na, wie war die Schularbeit?, fragt man den Sprößling. „Ich habe kein gutes Gefühl“, kommt da oft zur Antwort. Ein paar Tage später ist das Ergebnis da. „Es ist sich ein Befriedigend ausgegangen“. Erleichterung. An solche Situationen erinnert der neueste PISA-Test. Seit Corona gab es keine dieser internationalen Leistungsüberprüfungen für die Schüler. Davor hatte Österreich nie mit guten Ergebnissen geglänzt, eher im Gegenteil. Die Sorge war daher nicht unberechtigt, dass unsere Schüler, unsere Lehrer, unsere Schulen und unser Bildungssystem am Dienstag wieder mit einer schlechten Note heimkommen. Und dann? Gar nicht sooo schlecht. In Mathematik hat sich das Ergebnis Österreichs zwar verschlechtert, weil sich aber der Schnitt aller geprüften OECD-Länder insgesamt nach unten verschoben hat, liegen wir damit auch nicht so übel - nämlich über dem Durchschnittswert. Im Lesen gab es einen zarten Rückgang, bei den Naturwissenschaften blieben die Ergebnisse stabil. Bleibt als Resümee: Das Gesamtergebnis liegt irgendwo auf „Befriedigend“-Niveau. Befriedigend darf das aber keinesfalls sein!
Befriedigend (2). Zwei Jahre Bundeskanzler Karl Nehammer. Manche beschleicht das Gefühl, er sei immer schon Kanzler gewesen. Andere finden: Er ist im Kanzleramt längst noch nicht angekommen. Die Zwischenbilanzen fallen zwiespältig aus. Er hat manches erreicht, aber vieles davon ist bei den Menschen nicht angekommen. Bei vielen angekommen sind dafür die nicht so raren Hoppalas, vom Burger-Video über misslungene Corona-Sager beim Parteitag oder seiner launig gemeinten „Alkohol und Psychopharmaka“-Empfehlung. Es fehlt Nehammer bisher an Fortüne. Und es fehlen die Wahlsiege. Aktuelle Umfragen wirken für die ÖVP und ihren Spitzenmann auch nicht gerade als Turbo. So bleibt als Gesamtergebnis irgendwo ein „Befriedigend“. Ob das reicht, um Kanzler zu bleiben?
Kommen Sie gut durch den Mittwoch!
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