Politischer Schlagabtausch über die Gesundheitsversorgung in OÖ: LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP) sieht Vorsorge und Versorgung durch ihr Gesundheitsbudget 2024 gestärkt sowie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Spital entlastet. Doch SPÖ-Chef Michael Lindner rügt einen „Qualitätsverlust im OÖ. Gesundheitswesen“.
Oberösterreich steht vor großen Herausforderungen: ein immer größer werdender Anteil älterer Menschen, ein immer schnellerer medizinisch-technischer Fortschritt, immer mehr Zuzug in die Städte, sich verändernde Familienstrukturen sowie immer häufiger auftretende chronische Erkrankungen und Mehrfacherkrankungen. Diese „Diagnose“ durch Gesundheitsreferentin Christine Haberlander ist unbestritten.
50 Millionen Euro zusätzliches Budget
Daher investiert das Gesundheitsressort des Landes Oberösterreich 2024 um rund 50 Mio.Euro mehr in das oö. Gesundheitssystem als 2023.
Die wichtigsten Schwerpunkte im Gesundheitsbudget 2024, wie sie Haberlander darlegt:
• Krankenanstalten: 1,2 Mrd. € (+ 32,7 Mio. €)
• Rettungswesen: 23 Mio. € (+ 2,1 Mio. €)
• Gesundheitsförderung/Impfen/Ausbau Hospiz- und Palliativversorgung: 30,4 Mio. €
(+ 13 Mio. €)
• Zusätzliche Investitionen in Krankenanstalten: 204,5 Mio. € (+ 19 Mio. €)
Mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den oö. Spitälern
Unser Ziel sind viele gesunde Jahre für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Daher bekennen wir uns zu Gesundheitsförderung und Vorsorge als wichtige Instrumente für ein gesundes Leben.
Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP)
In den vergangenen zehn Jahren wurde die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der oö. Spitäler im ärztlichen und Pflegebereich (Vollzeitäquivalente) um rund 10 % erhöht, legt Haberlander dar. Damit nicht genug: 2024 werden wiederum neue Dienstposten dazu kommen.
Die SPÖ im Land sieht die Lage kritisch
Landesrat Michael Lindner (SPÖ OÖ) kritisiert die Gesundheitsversorgung in Oberösterreich, die durch die schwarz-blaue Landesregierung an Qualität verliere, wie er meint. Lindner sieht die schleichende Schwächung des Gesundheitssystems und fordert von den Regierungskoalitionen in Bund und Land, die Entwicklung hin zu einer 2-Klassen-Medizin zu beenden. SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder fordert mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen.
Wahlärzte ins Kassensystem überführen
Er unterstreicht die dringende Notwendigkeit, kürzere Wartezeiten für Patient und Patientinnen, Stressminderung für die Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich zu gewährleisten. Am Spiel stehe die Versorgungssicherheit für jede/n einzelnen. Lindner betont weiters die Ungleichheit zwischen Kassenärzten und Wahlärzten, fordert eine schrittweise Überführung der Wahlärzte in Kassenverträge sowie die Schaffung von Mindeststandards dafür.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.