Die Post bringt (fast) allen was. Im Fall eines Wieners war es genau umgekehrt. Der Postler nahm auf illegalem Wege jahrelang Bestellungen entgegen - unter anderem drei Falschgeldlieferungen für das Bundeskriminalamt.
Jeden Tag ging Mario N. (Name geändert) zu seinem Briefkasten. In der Hoffnung, dass sehnlichst erwartete Briefmarken - bestellt aus aller Herren Länder - endlich angekommen sind. Der Sammler, der im dritten Wiener Bezirk lebt, wurde seit einigen Jahren aber zu häufig enttäuscht.
Von seltenen Marken fehlte jede Spur
Im Briefkasten stapelte sich zwar haufenweise Werbematerial, von seinen seltenen Marken fehlte allerdings jede Spur.







Inspektor Zufall brachte Licht in die Causa
Nun brachte das Bundeskriminalamt, eher aus einem Zufall heraus, Bewegung in die mysteriöse Causa der verschwundenen Briefe und Pakete. Auf einer großen Darknet-Plattform, über die allerhand Illegales verkauft wird, bestellten verdeckte Ermittler Falschgeld. Die „Blüten“ sollten die Kriminalisten schließlich auf die Spur der Verkäufer und Hersteller derselben bringen. Doch: Das Falschgeld kam nie bei der Polizei an. Und das sogar dreimal. Also setzte man sich mit der Post in Verbindung, um die „Blüten“ doch noch aufzuspüren.
Postler auf frischer Tat ertappt
Die Spur führte in ein Verteilzentrum im 3. Bezirk. Und siehe da: Vor den Augen der Polizisten schnitt ein Angestellter schamlos Post auf. In der Wohnung des Österreichers fand man ein „Sammelsurium der Irrsinnigkeit“, wie ein Ermittler der „Krone“ verrät.
„Sammelsurium der Irrsinnigkeit“
Der Dieb hortete Briefmarken, Sammelkarten von Pokémon und US-Sportlern, Parfums, Gutscheine, Telefonwertkarten. Der Wert: Zigtausende Euro. Auch Drogen dürfte der Postler entwendet haben. Und das seit fünf Jahren. Vom Falschgeld fehlte jede Spur. Das, so der Festgenommene, habe er erkannt und sofort entsorgt.
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