Der Verein der Tagesmütter in Gmunden meldete Konkurs an, ab sofort werden bis zu 100 Kinder nicht mehr wie gewohnt betreut. Die betroffene Eltern sind entsetzt, Oppositionspolitiker üben Kritik an vermeintlichen Versäumnissen der Landesregierung. Doch jetzt tut sich eine mögliche Lösung auf.
Die finanzielle Lage des Vereins der Tagesmütter in Gmunden hatte sich über die vergangenen Jahre verschlechtert, am Ende ging es dann schnell: Wie berichtet, stellte der Verein am Freitag den Konkursantrag. Ab Montag gibt es für die Kinder keine Betreuung mehr.
„Fremdschämland Nr. 1“
Das teilte die geschäftsführende Präsidentin des Vereins, Gerda Dallamaßl, den Eltern in einem Schreiben mit – und löste damit Entsetzen bei den Betroffenen und Unmut in der Landespolitik aus. „Oberösterreich ist damit Fremdschämland Nr. 1 geworden“, ätzt NEOS-Abgeordnete Julia Bammer in Richtung LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP).
Wenn die Landesregierung noch einmal das Wort „Kinderland Nr. 1“ in den Mund nimmt, verliert sie wirklich jede Glaubwürdigkeit.
Julia Bammer, stv. Klubobfrau der Neos OÖ
Verwaltungsbeiträge seit Jahren nicht valorisiert
Denn ihr wird als politisch Zuständige das Aus für den Verein angelastet: Dass die Verwaltungsbeiträge des Landes seit Jahren nicht valorisiert wurden, habe den Verein „in eine prekäre finanzielle Situation gebracht“, formulierte Dallamaßl bereits Ende September.
„Verein ist selbst verantwortlich“
Aus dem Büro Haberlander hieß es dazu am Samstag auf Anfrage: „Für die eigene wirtschaftliche Gebarung ist stets jeder Verein selbst verantwortlich. Die Förderbestimmungen sind für alle Rechtsträger gleich. Es kann keine Besserstellung oder gar Schuldenübernahmen des Landes für einzelne Vereine geben.“
Wir können - wenn gewünscht - die nötige Hilfestellung geben und den Betroffenen eine Perspektive zur Verfügung stellen.
Martin Hajart, Obmann des Oö. Familienbundes
Familienbund will einspringen
Abhilfe für Eltern und Kinder könnte vom Familienbund kommen, der eine Übernahme der Betreuung anbietet. Obmann Martin Hajart: „Wir laden gerne alle Fachkräfte sowie Betriebe ein, Kontakt mit uns aufzunehmen, um gemeinsam eine Lösung zu finden.“
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