Immer wieder wurde der Landesregierung zuletzt vorgeworfen, die Tagesmütter und die Vereine, in denen sie sich organisieren, finanziell auszuhungern. Jetzt muss die erste Organisation die Segel streichen: In Gmunden meldete der Verein der Tagesmütter Konkurs an, ab Montag gibt es keine Betreuung mehr.
Blankes Entsetzen löste am Freitag ein Schreiben des Vereins Tagesmütter in Gmunden bei den betroffenen Eltern aus. Die geschäftsführende Präsidentin Gerda Dallamassl informierte darin, dass ab Montag keine Betreuung der Kinder mehr möglich sei. Denn: Der Verein habe Insolvenz angemeldet. „Im Rahmen der ordentlichen Geschäftsführung hat der Verein nun entscheiden müssen, den Verein nicht mehr weiterzuführen, ein Konkursantrag wurde heute eingebracht“, schreibt Dallamassl.
Keinerlei Unterstützung erhalten
In der Begründung schwingt Verbitterung mit: Die Höhe der Verwaltungsbeiträge des Landes OÖ zur Finanzierung der Personal- und Sachkosten in der Verwaltung sei „trotz beständiger Interventionen der Tagesmüttervereine und Zusagen seitens des Landes seit Jahren nicht angepasst worden“. Sämtliche Unterstützungsansuchen seien erfolglos geblieben.
Tagesmütter-geführte Krabbelstube
Betroffen vom Aus des Vereins ist unter anderem die Tagesmütter-geführte Betriebskrabbelstube „Kapuzi“ mit etwa 15 Kindern. Neos-Abgeordnete Julia Bammer, die seit Längerem die „finanzielle Ausdünnung“ der Tagesmütter kritisiert, fordert die zuständige LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP) zum Handeln auf - damit die Mütter und ihre Kleinen in Gmunden am Montag nicht vor verschlossenen Türen stehen.
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