„Zunehmend irrational“
An diesem Hamas-Chef könnte Geisel-Deal scheitern
Vertreter der Hamas, die im Ausland operieren, stehen nach eigenen Angaben kurz vor einer Waffenstillstandsvereinbarung mit Israel. Bis dahin will der jüdische Staat den militärischen Druck im Gazastreifen hochhalten - denn das letzte Wort hat wohl ein anderer Mann.
Die Vertreter hätten ihre Antwort an Beamte in Katar übermittelt, teilte der externe Chef der Palästinensergruppe, Ismail Haniyeh, in einer Erklärung mit, die Reuters über seinen Berater erhielt.
Bei den Gesprächen geht es konkret um eine vorübergehende Waffenruhe, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen und den Austausch von Geiseln und Gefangenen ermöglichen soll.
Deal könnte an Sinwar scheitern
Das erwartete Abkommen werde auch „die Freilassung israelischer Frauen und Kinder als Geiseln im Austausch für die Freilassung palästinensischer Kinder und Frauen in den Gefängnissen der Besatzer“ umfassen, erklärte Hamas-Funktionär Issat al-Rishk dem arabischen Fernsehsender Al-Jazeera.
Die Details des Waffenstillstands werden von Katar bekannt gegeben. Es wird jedoch vermutet, dass das letzte Wort nicht bei der externen Führung der Hamas liegt, berichtet die israelische Zeitung „Hareetz“ unter Berufung auf Geheimdienstkreise. Der Kampfführer im Gazastreifen Yahya Sinwar müsse denn Deal schlussendlich absegnen.
Israel: Sinwar noch immer euphorisch
Der Terrorführer, den Israel als „lebenden Toten“ bezeichnet, wird als zunehmend „irrational“ beschrieben. Israelische Verteidigungsbeamte sagen, Sinwar sei immer noch euphorisch über den „Erfolg“ des Massakers vom 7. Oktober. Daher hält er an seinen harten Verhandlungspositionen fest und ignoriert das enorme Leid, das er über die Bewohner des Gazastreifens gebracht hat.
Nach Angaben der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA sollen unterdessen beim israelischen Beschuss des Lagers Nuseirat im Gazastreifen 17 Palästinenser getötet worden sein.
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