Ärzte ohne Grenzen:

70 Tote nach Luftangriff auf Stadt Khan Younis

Ausland
20.11.2023 09:00

Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen sind nach einem israelischen Luftangriff in der Stadt Khan Younis mindestens 70 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Bewohnerinnen und Bewohner, darunter viele Kinder und Jugendliche, hätten im Krankenhaus wegen schwerer Brandwunden behandelt werden müssen, heißt es.

Am Sonntag berichtete das Nasser-Spital noch von 47 Toten. Ein Fotograf schilderte, dass viele Leichensäcke aufgereiht gewesen seien. Die israelische Armee bestätigte den Angriff im Süden des Gazastreifens zunächst nicht. Sie hatte die Bewohnerinnen und Bewohner des Nordens seit mehr als einem Monat dazu aufgerufen, in eine Zone im Süden zu fliehen, die westlich von Chan Junis am Mittelmeer liegt. Am Samstag kündigte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant bereits an, die Angriffe in Kürze auf den Süden auszuweiten. Zuletzt wurden auch die Menschen in Khan Younis zur Flucht aufgerufen.

Palästinenserinnen und Palästinenser
Palästinenserinnen und Palästinenser(Bild: AP)
Flüchtlingscamp Khan Younis
Flüchtlingscamp Khan Younis(Bild: AP)
Bei dem Angriff auf die Stadt im südlichen Gazastreifen sollen 70 Menschen ums Leben gekommen ...
Bei dem Angriff auf die Stadt im südlichen Gazastreifen sollen 70 Menschen ums Leben gekommen sein.(Bild: AP)
Suche nach Überlebenden in Khan Younis
Suche nach Überlebenden in Khan Younis(Bild: AP)

„Andauerndes Blutvergießen“
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berief sich bei ihren Angaben der Toten und Verletzten auf das Personal im Nasser-Krankenhaus. „Der medizinische Bedarf ist enorm. Ein Waffenstillstand ist ein Muss, jetzt mehr als je zuvor, um das andauernde Blutvergießen zu stoppen“, sagte der Projektleiter von Ärzte ohne Grenzen im südlichen Gaza, Christophe Garnier. Damit die Gruppe ihren Einsatz ausbauen könne, seien „grundlegende Sicherheitsgarantien und uneingeschränkter Zugang zu medizinischen und humanitären Vorräten nötig.“

20.000 Menschen in Süden geflüchtet
Nach UNO-Schätzungen sind am Sonntag ungefähr 20.000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Süden geflüchtet. Die meisten kamen am Übergang zum südlichen Gazastreifen mit Eselskarren und Bussen, manche auch zu Fuß an.

Insgesamt sollen inzwischen mehr als 1,7 Millionen Menschen Binnenflüchtlinge sein, das entspricht drei Viertel der Bevölkerung in dem Küstenstreifen. Laut der israelischen Armee gibt es Gebiete, die für die Zivilbevölkerung ausgewiesen sind. Dort würden nur Anführer der Hamas angegriffen werden. 

Die Hamas soll in Krankenhäusern, Schulen und Wohnhäusern Kommandozentralen sowie Abschussbasen für Raketen haben. Auch in der angegriffenen Stadt Khan Younis soll sich eine Kommandozentrale (siehe Video oben) befinden.

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