Medienberichte
Israel soll Shifa-Spital erneut gestürmt haben
Israelische Streitkräfte haben den Al-Shifa-Krankenhauskomplex in Gaza-Stadt „zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden“ gestürmt. Dies meldete die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur WAFA Donnerstagfrüh.
Bulldozer und Militärfahrzeuge seien im Einsatz, zitierte die Agentur mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die der Terrororganisation Hamas nahestehende Nachrichtenagentur Shehab meldete, israelische Panzer griffen von der Südseite aus an.
Laut der Agentur sind auch Schüsse in der Gegend zu hören. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Militäraktion hatte in der Nacht auf Mittwoch begonnen. „Heute Abend führen wir einen gezielten Einsatz im Al-Shifa-Krankenhaus aus. Wir rücken weiter vor“, erklärte der zuständige Generalmajor Jaron Finkelman am späten Mittwochabend im Telegram-Kanal der Armee.
Breite Kritik an Israel
Das Vorgehen ist umstritten, weil Spitäler in Kriegszeiten besonders geschützte Orte sind. Israel argumentiert, dass die Terrororganisation Hamas diesen Umstand ausnützt und im Al-Shifa-Krankenhaus eine Kommandozentrale eingerichtet hat. Zudem soll sie vom Gebäude aus auf die israelischen Soldaten schießen.
Israel behauptet, die Klinik mit Hilfsgütern zu versorgen:
UN und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisieren die Kämpfe rund um das Spital. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte am Mittwoch in New York, „dass Krankenhäuser auf keine Art und Weise in irgendeinem Kampf genutzt werden dürfen. Sie sind durch das humanitäre Völkerrecht geschützt.“
Wer Rafah erreicht, wird behandelt
Ägypten sieht unterdessen für die Aufnahme und Behandlung von Verletzten aus dem umkämpften Gazastreifen vorerst keine Obergrenze. Ägypten sei bereit, eine beliebige Zahl Verletzter aufzunehmen, so lange sie den Grenzübergang Rafah erreichen könnten.
Das sagte Ahmed Mansur, Leiter des Krankenhauses im Küstenort Al-Arish nahe des Grenzübergangs, vor Journalisten am Mittwoch. Auch andere Krankenhäuser seien weiter bereit, Palästinenser aufzunehmen.
Ägyptens Gesundheitsminister Khaled Abdel Ghaffar hatte ebenfalls bereits erklärt, dass alle einreisenden Verletzten behandelt würden. „Wir sind bereit, alle ärztlichen Fälle zu behandeln, die über den Grenzübergang Rafah kommen, aber die israelische Seite kontrolliert ihre Zahl“, sagte Abdel Ghaffar zuletzt.
Kaum jemand kommt über Grenze
Seit der Wiederöffnung der Grenze am 21. Oktober passierten diese nach ägyptischen Angaben etwa 150 Verletzte aus dem abgeriegelten palästinensischen Küstengebiet. Darunter seien Menschen mit Knochenbrüchen, schweren Verbrennungen, verletzten Organen und abgetrennten Gliedmaßen, sagte Mansur.
Die Zahl der in Ägypten behandelten Verletzten ist verschwindend gering mit Blick auf die Lage im Gazastreifen. Dort ist die Zahl der getöteten Palästinenser nach Angaben eines Informationsbüros in der Hamas-kontrollierten Verwaltung auf 11.500 gestiegen, 29.000 Menschen seien seit Beginn des Krieges am 7. Oktober verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.









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