Kein Einzelfall

Keine Konsequenzen nach Alko-Unfall von Ortsvize

Oberösterreich
11.11.2023 09:00

In Rainbach im Innkreis (OÖ) krachte ein ÖVP-Politiker betrunken in ein geparktes Auto. Der Führerschein ist weg, im Amt bleibt er aber. Denn seine Partei sieht keinen Grund Konsequenzen zu ziehen. Er ist aber auch nicht der erste Politiker mit einem rauschigen Ausrutscher.

Von öffentlicher Zerknirschung bis zum Rücktritt: Bauen hiesige Politiker betrunken einen Unfall, ist der Umgang der Betroffenen damit unterschiedlich. Im jüngsten Fall verursachte der ÖVP-Vizebürgermeister von Rainbach, Josef Gattermann, mit 1,86 Promille einen Sachschadenunfall – wir berichteten. Zudem ermittelt die Polizei wegen Fahrerflucht – die Gattermann aber vehement bestreitet. Die Bezirkspartei Schärding zieht keine Konsequenzen: „Der Bezirksparteileitung gegenüber hat der Betroffene den Vorfall bestätigt und steht zu seinem Fehler. Sein Fehltritt tut ihm außerordentlich leid. Er hat die Polizei unmittelbar nach dem Vorfall selbst informiert und entschuldigt sich für sein Verhalten.“

Nicht immer Rücktritte
Ein Einzelfall ist die Causa Gattermann nicht: Heinrich Haider (SPÖ-Ortschef von St. Georgen am Walde) und Wolfgang Greil (ÖVP-Bürgermeister von Katsdorf) kamen nach Alko-Unfällen ebenfalls mit einer Ermahnung davon. Haider war nach einer Siegesfeier in einer Skihütte mit 1,78 Promille mit seinem Wagen in einer Böschung gelandet. Greil stürzte auf dem Heimweg von einem Weinfest mit dem E-Scooter - 1,82 Promille. Ein paar Tage später bekam er bei der Wiederwahl zum VP-Ortsparteiobmann hundert Prozent der Stimmen. Ex-SPÖ-Landtagsklubchef Christian Makor beendete indes nach einem Parkschaden unter Alkoholeinfluss in der Landhausgarage seine politische Laufbahn. Auch für ÖVP-Nachwuchshoffnung und Landtagsabgeordneten Gerald Weilbuchner war nach zweimaliger Alkofahrt Schluss.

Lesen Sie dazu auch  den Kommentar von „Krone“-Redakteur Gerald Schwab

Die Krux mit der Vorbildwirkung
Österreich ist ein Land der Autofahrer. In Österreich wird auch viel und gerne Alkohol getrunken. Und leider gilt es für viele auch noch immer als Kavaliersdelikt, sich alkoholisiert ans Steuer zu setzen. Acht Prozent aller Unfälle mit Personenschaden waren 2022 Alko-Unfälle. 26 Menschen starben dabei. Da wäre es doch hoch an der Zeit, dass vor allem Politiker ihre Rolle als Vorbilder ernst nehmen und sich nur nüchtern ans Steuer setzen.

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