Ferrari-Wunder

Niki Lauda: “Alonso hat in einem Kübel gewonnen”

Sport
26.03.2012 10:11
Fernando Alonso lässt sich von seinem Sensationssieg in Malaysia nicht blenden. Ferrari ist noch lange nicht dort, wo das Formel-1-Team sein will. Es ist derzeit kein echter WM-Anwärter. Dafür ist das Auto unter normalen Bedingungen zu langsam, das weiß auch Alonso. "Dieser Sieg ändert gar nichts", betonte der spanische Doppel-Weltmeister, der nun noch härter arbeiten will. Österreichs F1-Legende Niki Lauda hat in seiner Analyse den Nagel wieder einmal auf den Kopf getroffen und meinte staubtrocken: "Alonso hat in einem Kübel gewonnen. Er ist einer der Besten."

Auch die Medien hoben Alonsos starke Leistung im Regen von Sepang hervor. "Ein genialer Sieg - und auch noch WM-Leader. Alonso spielte seine Stärken als Fahrer aus", titelte etwa die spanische Sportzeitung "Marca". Diese Stärken kommen bei chaotischen Bedingungen am besten zum Tragen. Auch im Vorjahr hatte Alonso in Silverstone seinen einzigen GP-Sieg auf teilweise nasser Strecke geholt.

Der von Lauda angesprochene "Kübel" zeigte seine Schwächen vor allem bei Alonsos Teamkollegen Felipe Massa, der als 15. wieder einmal ohne Chance auf WM-Punkte war. Der Brasilianer droht am Ausnahmekönnen Alonsos zu zerbrechen. Sein Vertrag läuft mit Saisonende aus, dann stünde mit dem jungen Mexikaner Sergio Perez der Sensationszweite von Malaysia bereit.

Auf Ferrari wartet noch viel Arbeit
Vorerst beschäftigt sich Ferrari aber mit der Gegenwart. "Es ist kein Geheimnis. Wir haben Probleme mit dem Auto, aber wir arbeiten daran", versicherte Alonso. Zwei bis drei Zehntel sollen in Maranello gefunden werden, die den F2012 wieder konkurrenzfähig machen würden. "Wir wissen, dass wir unter normalen Bedingungen noch kein siegfähiges Auto haben", gestand Teamchef Stefano Domenicali. "Aber Fernando ist unglaublich, er hat immer kühlen Kopf bewahrt."

Langfristig werden die Ausnahmefähigkeiten Alonsos zu wenig sein, wenngleich die italienische Presse schon ein wenig neue Hoffnung schöpfte. "Sepang, das Wunder von Ferrari", schrieb die "Gazzetta dello Sport". "Ein aufsehenerregender Sieg", ergänzte "Tuttosport". Da kommt die Euphoriebremse des Superstars gerade recht. "Wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen", betonte der 30-jährige Alonso. "Wir wollen regelmäßig um Pole Positions und Siege kämpfen." Bei allen Bedingungen, nicht nur im Regen.

Die Zeit drängt, stehen nach der dreiwöchigen Pause doch innerhalb einer Woche die Rennen in China und Bahrain auf dem Programm. Sollte der F2012 dann nicht bis zum Europa-Auftakt Mitte Mai in Barcelona endgültig konkurrenzfähig sein, droht Ferrari die WM-Chance trotz Alonsos aktueller Führung zu entgleiten. "Ziel war es, keine Punkte zu verlieren, das haben wir nicht getan", erinnerte Alonso. "Für China, Bahrain und Barcelona kommen einige neue Dinge. Das Team arbeitet sehr hart, wir vertrauen einander."

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(Bild: KMM)



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