Rätselhafter Antrag

Wiener Posse um autofreien Sonntag in Margareten

Vor einem Jahr waren sich Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic (links) und Stadträtin Ulli Sima verkehrspolitisch noch einig. Nun herrscht Schweigen.

(Bild: SPÖ/Christian Fürthner)

Wien-Margareten hat einen Antrag für einen „autofreien Sonntag“ im ganzen Bezirk eingebracht. Ob man ihn wirklich will und ob andere Bezirke auch Verkehrsadern abriegeln sollten, kann dort aber niemand beantworten.

Die MA 46 - für die Verkehrsorganisation von ganz Wien zuständig - muss sich derzeit mit einem ungewöhnlichen Antrag befassen: Der Bezirk Margareten will sich selbst immer sonntags autofrei machen, vor allem für den gesamten Durchzugsverkehr der Stadt. Im Rathaus scheint die Freude über den Antrag begrenzt.

Rathaus erinnert an nötige Kompetenzen
Im Büro von Stadträtin Ulli Sima will man die Idee nicht kommentieren, verweist jedoch auf die Grenzen der Straßenverkehrsordnung und darauf, dass es „Bezirkskompetenzen und übergeordnete Kompetenzen gibt“. Bezirke können etwa für einzelne Veranstaltungen ausnahmsweise Straßen sperren, viel mehr aber nicht. In der Bezirksorganisation von SPÖ-Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic sieht man die Grenzen zwischen Bezirk und städtischer Verkehrspolitik nicht so eng.

Dass etwas gegen den Antrag spreche, sei ihm „nicht bekannt“, meint Jankovics Stellvertreter Wolfgang Mitis gegenüber der „Krone“. Die Frage, ob er es gut fände, wenn andere Bezirke ihre Durchzugsstraßen abriegeln und damit die Margaretner in ihrem Bezirk einsperren würden, stellt sich für ihn nicht: „Ich bin Bezirkspolitiker und spreche nur für Margareten.“ Aus Mitis’ Sicht geht es aber gar nicht darum, Margareten autofrei zu machen, sondern nur „um die Erkenntnis, ob es möglich ist“. Der Antrag werde nun geprüft, „danach besprechen wir, ob wir irgendetwas machen“.