15 Jahre Haft
Ukraine: Priester wegen Landesverrats verurteilt
In der Ukraine ist ein Priester wegen Landesverrats zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht in der nordukrainischen Stadt Schostka sah es demnach am Mittwoch als erwiesen an, dass der Geistliche der Ukrainischen Orthodoxen Kirche dem russischen Geheimdienst FSB über einen Boten Informationen über die ukrainischen Streitkräfte in der Region gemeldet hat, berichteten Kathpress und Katholische Nachrichtenagentur.
Als Motiv für die Zusammenarbeit des Geistlichen mit dem FSB nannte die Staatsanwaltschaft der Region Sumy dessen „prorussische Gesinnung“. Er habe darauf gewartet, dass die russische Armee das Gebiet einnehme. Das Gericht ordnete den Angaben zufolge auch die Beschlagnahmung seiner Wohnung und seines weiteren Eigentums an. Der Mann wurde Anfang März festgenommen und saß seither in Untersuchungshaft.
Ukrainisch-Orthodoxe Kirche spaltete sich ab
Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (UOK) unterstand bis Mai 2022 dem Moskauer Patriarchen Kyrill I., sagte sich dann aber von der russisch-orthodoxen Kirche los. Grund der einseitig erklärten Abspaltung ist die Unterstützung des Patriarchen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Regierung in Kiew ergreift seit Jahren Partei für die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU). Sie wurde Ende 2018 mit Rückendeckung des Ehrenoberhaupts der Weltorthodoxie gegründet, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel.
Seit dem russischen Großangriff im Februar 2022 eröffnete der ukrainische Geheimdienst SBU rund 70 Strafverfahren gegen Geistliche der UOK, meist wegen Zusammenarbeit mit dem Kriegsgegner Russland. Zuletzt verurteilte im August ein Gericht in Winnyzja den Metropoliten von Tultschyn, Ionafan (Jeletskich), zu fünf Jahren Haft. Insgesamt ermittelte der SBU nach eigenen Angaben bereits 3.500 Kollaborateure und Komplizen des Feindes.







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