Einsatz eskalierte

Polizist schoss neun Mal auf tobende Frau

Österreich
07.03.2012 16:57
Neun Schüsse hat ein Wiener Polizist Mittwoch früh bei einem Einsatz im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus abgegeben. Eine 37-jährige Frau hatte zuvor seinen Kollegen mit zwei Küchenmessern (im Bild) attackiert und den Beamten dabei an den Händen und am rechten Knie verletzt. Obwohl mehrmals getroffen, stoppte erst ein Brustschuss die psychisch kranke Frau. Die Wienerin wurde lebensgefährlich verletzt und musste im AKH notoperiert werden.

Laut Informationen der "Krone" alarmierte um 3.50 Uhr ein Nachbar die Feuerwehr, weil aus der Wohnung der 37-Jährigen Wasser durch die Decke tropfte. Als die Florianis im Beisein der Polizei die Wohnungstür aufbrachen, hörten die Einsatzkräfte die Frau im Badezimmer schreien und toben.

Die Beamten forderten daraufhin Verstärkung an - unter anderem wurde auch die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) nachalarmiert, die aber dann nicht mehr zum Einsatz kam.

Schüsse in "akuter Notwehrsituation"
Als die Polizisten gemeinsam mit den Kollegen eines weiteren Funkwagens das Badezimmer betraten, griff die mit zwei Messern bewaffnete Frau die Beamten an. Einer der Polizisten setzte Pfefferspray zur Abwehr ein. Das Reizgas zeigte jedoch kaum Wirkung, die tobende Frau attackierte die Beamten weiter - einer erlitt Schnittwunden an den Händen (Bild 2: der Handschuh des Polizisten nach dem Einsatz) sowie eine Rissquetschwunde am rechten Knie.

Da sich die Beamten in einer "akuten Notwehrsituation" gesehen hätten, habe einer von ihnen mehrere Schüsse abgegeben, hieß es seitens der Exekutive. Wie die "Krone" am Abend erfuhr, gab ein Inspektor insgesamt neun Schüsse ab, acht davon trafen die Frau. "Es wurden neun Patronenhülsen in der Wohnung gefunden", sagte Sprecherin Regina Steyrer. Die 37-Jährige wurde dabei auch in den Oberkörper getroffen. Sie wurde lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden.

Ermittlungen wegen des Schusswaffengebrauchs sowie wegen des Angriffs auf die Polizeibeamten wurden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft von steirischen Beamten aufgenommen. Der betroffene Polizist, wie auch seine Kollegen, wurden zum Vorfall befragt. Neue Erkenntnisse habe es dabei aber nicht gegeben. "Sie werden psychologisch betreut, es steht noch nicht fest, ob sie noch einmal einvernommen werden", so Steyrer.

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