Bluttat an US-Schule

17-Jähriger wählte seine Opfer willkürlich aus

Ausland
29.02.2012 11:16
Nach der tödlichen Schießerei an einer Schule im US-Staat Ohio hat der mutmaßliche Schütze die Tat nach Angaben der Staatsanwaltschaft gestanden. Der 17-Jährige sagte demnach, er habe zehn Mal auf eine Gruppe von Schülern geschossen, die er willkürlich ausgesucht und nicht gekannt habe. Laut Staatsanwalt David Joyce muss er sich vor einem Gericht für Erwachsene wegen Mordes in drei Fällen verantworten.

Richter Timothy Grendell ordnete bei einer ersten Anhörung am Jugendgericht von Chardon bei Cleveland an, den Teenager weitere zwei Wochen in Gewahrsam zu behalten. Die Anklage hat bis Donnerstag Zeit für die Anklageerhebung. Die nächste Gerichtsanhörung wurde auf den kommenden Dienstag festgesetzt.

Der Jugendliche hatte am Montag in der Kantine der High School von Chardon im Nordosten Ohios das Feuer auf seine Mitschüler eröffnet und dabei mehrere Jugendliche getroffen. Ein 16-Jähriger starb kurz darauf, zwei weitere 17 Jahre alte Schüler erlagen am Dienstag ihren Verletzungen. Ein viertes Opfer liegt mit Schussverletzungen im Krankenhaus. Das fünfte Opfer, das einzige Mädchen, durfte inzwischen nach Hause gehen. Der mutmaßliche Täter hatte sich kurz nach der Tat gestellt.

Tat "schrecklich und unverzeihlich"
Das Weiße Haus nannte die Tat "schrecklich und unverzeihlich". Der Präsidentensprecher Jay Carney sagte aber zudem, er wolle keine Schlussfolgerungen aus dem "tragischen Vorfall" in Ohio ziehen, solange keine vollständige Untersuchung vorliege. In der Kirche Saint Mary in Chardon versammelten sich am späten Dienstagabend Menschen zu einer Mahnwache mit Kerzen.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelte es sich örtlichen Medienberichten zufolge offenbar um einen verhaltensauffälligen Jugendlichen, der bei seinem Großvater lebte. Dieser hatte demnach die Vormundschaft übernommen, nachdem der Vater des Buben wegen verschiedener Gewalttaten inhaftiert war und es zwischen Vater und Mutter zu häuslicher Gewalt gegeneinander kam. Mitschüler beschrieben den 17-Jährigen als "Außenseiter", der Drohungen auf sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook hinterlassen habe.

Die Familie des mutmaßlichen Todesschützen ließ Medienberichten zufolge über einen Anwalt mitteilen, dass der Teenager die Tat zutiefst bereue. Die Familie übermittelte den Angehörigen der Opfer ihr "aufrichtiges Beileid". Sie erklärte, dass ihr die Tat völlig unbegreiflich sei.

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