Ein bislang unbekannter Radfahrer hat am Dienstagabend mutmaßlich erheblichen Schaden auf einem gesperrten Wanderweg verursacht, der zur beliebten Rudolfshöhe in den Traisener Voralpen führt. Auf einem rund 220 Meter langen Abschnitt fuhr die Person mit dem Fahrrad direkt durch einen frisch betonierten Zufahrtsweg – trotz eindeutiger Sperre und generellem Fahrverbot für Radfahrer.
Der betroffene Weg ist ein Privatweg und zugleich ein Teilstück des offiziellen Weitwanderwegs (Wienerwaldweiterwanderweg 404), der von den Naturfreunden St. Georgen/Ochsenburg betreut wird.
Wie Thomas K. von den Naturfreunden gegenüber krone.at erklärt, wurde der Weg durch das starke Unwetter im vergangenen Herbst schwer beschädigt. Aus Sicherheitsgründen und in Absprache mit der Eigentümerin, Frau B., war der Abschnitt bereits im Vorjahr gesperrt worden.
„Wir sind entsetzt über so eine Ignoranz und Sachbeschädigung gegenüber dem Grundeigentümer“, heißt es in einem Facebook-Beitrag der Naturfreunde. Man sei überzeugt, dass es sich um einen Einzelfall handle, betont K., selbst begeisterter Mountainbiker: „Das Miteinander mit Radfahrern funktioniert hier in der Regel sonst sehr gut.“
Schwerer Rückschlag für Familie B.
Für Frau B., auf deren Grund sich der Weg befindet, ist der Vorfall dennoch ein schwerer Rückschlag. Die geplante Sanierung sollte mit zwei Betonstreifen eine nachhaltige Lösung bieten – eine Variante, die sich bei anderen Bergwegen schon bewährt habe, wie sie betont. Der bislang geschotterte Weg war durch das Hochwasser stark ausgespült und musste regelmäßig gewartet werden; die Sanierung sollte dies nun etwas erleichtern.
Schadenshöhe unklar, Sorge vor Folgekosten
„Wir hatten alles gut vorbereitet, die Sperre rechtzeitig kommuniziert - und dann so etwas“, so Frau B. merklich betroffen. Der Radfahrer hat mit seinem Fahrrad deutliche Spuren im frischen Beton hinterlassen, ergänzt durch einen erkennbaren Fußabdruck. Die Baufirma prüft nun, wie der Schaden nun behoben werden kann, die Schadenshöhe ist derzeit noch unklar – die Gesamtkosten der Sanierung des etwa 700 Meter langen Wegs belaufen sich laut B. ohnehin bereits auf einen fünfstelligen Betrag.
Nun besteht die Sorge, dass durch die entstandene Rille trotz Reparatur künftig Wasser eindringen könnte, was im Winter zu Frostschäden führen könnte. Frau B. betont: „Es tut mir wirklich leid für alle anderen Radfahrer, die durch so eine gedankenlose Aktion mit in Verruf geraten. Das ist nicht fair.“
Hinweise an Polizei erbeten
Neben den Sachschäden könnten auch dem Täter selbst Konsequenzen drohen - nicht nur rechtlich, sondern auch am eigenen Fahrrad: Frischer Beton kann zu massiven Schäden an Reifen, Felgen, Kette und Schaltung führen. Das Eindringen von Beton in bewegliche Teile wirkt wie Schleifpapier und kann zu vorzeitigem Verschleiß führen.
Wer am Dienstagabend im Bereich Dingelberg etwas Verdächtiges beobachtet hat, möge sich bei der Polizei unter +43 59133 3177-100 melden, bittet Familie B. dringend um Hinweise aus der Bevölkerung. Nach neuesten Erkenntnissen muss davon ausgegangen werden, dass gleich zwei Fahrradfahrer für den Schaden verantwortlich sein dürften.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.