Weil sie ihre Sorgfaltspflicht vernachlässigen, Einsatzkräfte unnötig binden und so indirekt andere Bergsportler gefährden, sollen manche Alpinisten zur Kasse gebeten werden - dies fordert zumindest Tirols Landesrätin Astrid Mair. Ein Bergrettungseinsatz kostet bis zu 1000 Euro die Stunde.
Knapp 3050 Einsätze verzeichnete die Tiroler Bergrettung heuer bisher. Nach Ansicht von Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (VP) werden die Tiroler Bergretter 2023 wohl sogar die Einsatzzahlen des Vorjahrs (3285) übertreffen. Ihr stoßen dabei vor allem jene Einsätze auf, bei denen Alpinisten durch grob fahrlässiges Verhalten in eine alpine Notlage geraten sind. Die schossen, wie von der „Krone“ berichtet, heuer besonders stark in die Höhe.
Die konsequente Vorschreibung der Einsatzkosten im Falle fahrlässigen Verhaltens ist für mich der richtige Weg.
Landesrätin Astrid Mair (VP)
Sorgfaltspflicht im Gelände
„Dadurch stehen Einsatzkräfte für andere Notlagen nicht zur Verfügung, außerdem setzen sich die Bergretter bei solchen Einsätzen oft selbst einem Risiko aus“, weiß Mair. Wer sich ins alpine Gelände bewege, habe nicht nur eine Sorgfaltspflicht gegenüber sich selbst, sondern auch gegenüber seinen Mitmenschen und den Einsatzkräften zu tragen. Und die umfasse eine sorgfältige Tourenplanung sowie eine geeignete Ausrüstung. „Wer diese Faktoren ignoriert, muss sich der Konsequenzen bewusst sein und soll daher auch spürbar zur Kasse gebeten werden“, fordert die Landesrätin.
Förderer sind abgsichert
Laut Mair werden für Einsätze der Bergrettung bis zu 1012 Euro pro Stunde fällig. Nur wer versichert oder Förderer der Tiroler Bergrettung sei, müsse diese oft hohen Kosten nicht selbst stemmen. Allerdings dürfe ein Versicherungsschutz nicht die „Vollkaskomentalität“ der Bergfreunde noch verstärken. Dies hatte auch schon Tirols Bergrettungschef Hermann Spiegl in der „Krone“ gefordert.
Viertel der Einsätze für Unverletzte
„Bereits rund ein Viertel der Gesamteinsätze der Bergrettung dreht sich um die Bergung von Unverletzten. Diese zunehmende Vollkaskomentalität im Bergsport verurteile ich auf das Schärfste“, betont Mair.
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