Nutztiere gerissen

Südtirol gab erstmals zwei Wölfe zum Abschuss frei

Ausland
11.09.2023 11:36

In Südtirol sind am Wochenende erstmals zwei Wölfe zum Abschuss freigegeben worden. Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) ordnete am Samstag die „Entnahmen“ im Gebiet um Mühlwald an, teilte das Land Südtirol mit. Die Behörde betonte indes die Rechtskonformität der Maßnahme, die Wolfspopulation im Land sei „keineswegs gefährdet“, hieß es.

Für die Präsenz von 29 Tieren gebe es „eindeutige Nachweise“, hielt das Land mit Verweis auf Experten des Landesforstdienstes sowie auf ein Gutachten von Universitätsprofessor Klaus Hackländer der Universität für Bodenkultur (Boku) in Wien fest. Die „Grundanforderungen für eine Entnahmeverfügung“ seien demnach erfüllt. Seit Juni wurden auf vier Almen, die als Weideschutzgebiet ausgewiesen sind, Nutztiere gerissen, argumentierte das Land.

60 Tage Zeit für Abschuss 
Kompatscher unterzeichnete nun im Vorfeld der im Herbst stattfindenden Südtiroler Landtagswahl eine Ermächtigung, „wonach in einem Umkreis von zehn Quadratkilometern der nachgewiesenen Risse zwei Wölfe entnommen werden können.“ Das zuständige Landesforstkorps hat für einen Abschuss 60 Tage Zeit. Das Vorgehen wurde nach der Prüfung von Gutachten der Wildbeobachtungsstelle und der Höheren Anstalt für Umweltschutz und Forschung (Ispra) erarbeitet, wurde vom Land auf die Rechtmäßigkeit verwiesen.

Organisation will Landeshauptmann anzeigen
Umwelt- und Tierschutzorganisationen hatten gegen die Abschüsse bereits Protest angemeldet. Wie die Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten“ am Montag berichtete, will etwa die Organisation AIDAA den Landeshauptmann bei der Staatsanwaltschaft anzeigen. Landesrat Arnold Schuler (SVP) zeigte sich dazu nicht überrascht: „Das war schon klar. Deshalb haben wir auch versucht, das Dekret entsprechend gut zu begründen. Das hat etwas gedauert.“

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