Vermieter sind sauer

Zwist um Apartments für Wien-Touristen

Die Apartment-Vermieter argumentieren, dass sie Wien 170 Millionen Euro an Nächtigungsumsatz bringen.

(Bild: stock.adobe.com)

Die neue Wiener Bauordnung plant strenge Regeln für das Vermieten von Wohnraum an Touristen und andere Gäste in der Stadt. Die Vermieter von Apartments sehen sich unfair behandelt.

Eine Regel für Apartment-Vermieter, die die neue Wiener Bauordnung bringen soll, findet der Verband der Apartmentvermieter (VDAV) gut: Dass jede Wohnungsvermietung von mehr als 90 Tagen pro Jahr künftig als Gewerbe gelten soll, schafft aus der Sicht der „offiziellen“ Vermieter Augenhöhe mit Angeboten auf Internet-Plattformen. Mit Regeln, die sie selbst betreffen, haben die offiziellen Vermieter weniger Freude.

„Nicht im Dienst der Allgemeinheit“
Dass in Wohngebieten keine neue Appartmenthäuser gebaut werden dürfen, sei etwa „nicht im Dienst der Allgemeinheit“: Nicht nur brächten mehr als 10.000 vermietete Apartments der Stadt 170 Millionen Euro Nächtigungsumsatz - deren Mieter brächten der Stadt auch mehr als Hotelgäste, weil sie die lokale Gastronomie und den lokalen Handel viel stärker und oft länger nutzen.

VDAV-Präsident Andreas Novotny fordert eine „Anpassung“ der Bauordnung.

(Bild: VDAV/APA-Fotoservice/Reither)

Die Vermieter stoßen sich auch an geplanten Regeln für Barrierefreiheit von Apartments, was die Nutzung von Altbauten erschwert, sowie an unterschiedlichen Sicherheitsstandards für gewerbliche Vermieter und jene, die unter der 90-Tage-Grenze bleiben.

Neue Projekte in Altbauten „beinahe unmöglich“
Vor allem sind den Vermietern aber jene Vorschriften ein Dorn im Auge, die mit den bisherigen Bewohnern zu tun haben: einerseits die Regeln zur Bereitstellung von Ersatzwohnraum, und andererseits, dass alle Alteingesessenen vorab einem Apartmentprojekt zustimmen müssen. Das sei „beinahe unmöglich“.