Temposünder im Ortsgebiet, fehlende Radwege oder gefährliche Unfallstellen: Eine Umfrage des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zeigt auf, wo Steirer auf den Straßen Handlungsbedarf sehen.
„Wo in Ihrem Wohnort braucht es Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung?“ Das wollte der VCÖ in einer Umfrage von der österreichischen Bevölkerung wissen. Dabei hatten Bürger erstmalig die Möglichkeit, direkt auf einer Karte im Internet Straßenbereiche zu melden, die ihrer Meinung nach problematisch sind.
Zu hohes Tempo als größte Belastung
In der Steiermark kamen so in zwei Monaten 462 Einträge aus 96 Gemeinden zusammen. Der Großteil davon, 245 Meldungen, entfällt wenig überraschend auf Graz. „Es geht dabei unter anderem um hohe Lärmbelastung, unfallträchtige Kreuzungen, gefährliche Querungen für Kinder oder zu hohes Tempo“, sagt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Am meisten beschäftigt die Steirer Raserei, vor allem im Ortsgebiet: 24 Prozent der Befragten nannten zu hohes Tempo als Grund für ihren Wunsch nach Verkehrsberuhigung.
Besonders häufig trifft das unter anderem in der Marktgemeinde Stainz zu: “Die Ortseinfahrt mit 50 km/h wird komplett ignoriert. 100 und schneller ist an dieser Stelle üblich„, ist etwa auf der Karte an der Nordwesteinfahrt in den Ort zu lesen. Die gesammelten Meldungen hat der VCÖ an die jeweils zuständigen Gemeinden weitergeleitet.
Reform der StVO soll Tempo 30 erleichtern
Doch gerade wenn es um Geschwindigkeitsbegrenzungen geht, sind den Kommunen weitgehend die Hände gebunden: Will eine Gemeinde etwa Tempo 30 umsetzen, scheitert sie häufig an der Straßenverkehrsordnung (StVO). Aus diesem Grund fordert der VCÖ gemeinsam mit dem Städtebund seit einigen Monaten eine dahingehende Reform der StVO.
36 steirische Gemeinden sind mittlerweile offizielle Unterstützer dieses Anliegens. Auch Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) begrüßt die Initiative: “Die steirischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wissen am besten, wo in ihrer Gemeinde potenzielle Gefahrenstellen sind, weshalb es für mich auch Sinn macht, wenn sie in Zukunft beispielsweise Tempo 30 leichter in ihrem Wirkungsbereich verordnen können."
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