Schönste Wanderrouten

Einkehrort zwischen Vorarlberg und Tirol

Vorarlberg
01.09.2023 14:25

Vom Zeinisjoch geht es auf dieser Wanderung durch das Tal des Verbellabaches bis zur Neuen Heilbronner Hütte, die auf 2320 Meter Seehöhe auf einem Bergrücken thront.

Die Neue Heilbronner Hütte liegt inmitten der beeindruckenden Berglandschaft des Verwallgebirges auf über 2300 Metern zwischen Vorarlberg und Tirol. Die Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins gehört zu den höchstgelegenen in der Verwallgruppe. Die Alte Heilbronner Hütte wurde 1910 am Tascheljöchli in Südtirol errichtet und fiel 1919 an Italien. Schon 1925 gab es Überlegungen zum Bau einer neuen Heilbronner Hütte an einem anderen Standort. Dieser wurde schließlich am Verbellner Winterjöchli am Scheidsee gefunden, im Sommer 1926 begannen die Bauarbeiten. Die offizielle Einweihung erfolgte zwei Jahre später.

Auf dem idyllischen Weg zur Heilbronner Hütte (Bild: rubina bergauer)
Auf dem idyllischen Weg zur Heilbronner Hütte

Beschlagnahmung durch Heeresverwaltung
Von Anfang an war die Hütte ein beliebtes Ausflugsziel, sodass bereits 1931 Pläne für eine Erweiterung entstanden. 1943 erfolgte eine Beschlagnahmung des Gebäudes durch die Heeresverwaltung. Die Sektion Vorarlberg des Österreichischen Alpenvereins betreute die Neue Heilbronner Hütte zwischenzeitlich, bevor diese 1958 an die Sektion Heilbronn zurückgegeben wurde. Das Gebäude wurde über die Jahre mehrfach erweitert, zuletzt 2010/11.

Die kürzeste Tour zu Hütte startet von der Bushaltestelle beim Alpgasthof Zeinisjoch (1842 m). Von dort folgt man dem Hinweisschild „Heilbronnerhütte - Verbellaalpe“ und wandert in westlicher Richtung aufwärts.

Infos zu Wanderung

Typ: Hüttenwanderung
Dauer: 2.5 Stunden (ohne Retourweg)
Aufstieg: ca. 550 Höhenmeter
Anforderung: gute Grundkondition
Ausgangspunkt: Berggasthof Zeinisjoch (Bushaltestelle)
Ausrüstung: Bergschuhe mit guter Profilsohle, dem Wetter angepasste Kleidung, Sonnenschutz, Tagesrucksack mit Getränk und Snack, bei Bedarf Wanderstöcke
Einkehrmöglichkeiten: Gasthof Zeinisjoch, Verbellaalpe, Neue Heilbronner Hütte
öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 650 von Bhf Schruns, St. Gallenkirch, Gaschurn od. Partenen bis Kops Gasthaus Zeinisjoch
Anmerkung: bei der Silvretta Hochalpenstraße, die zum Zeinisjoch führt, handelt es sich um eine mautpflichtige Straße

Dabei passiert man nach etwa 15 Minuten Gehzeit den etwas abseits des Wanderpfads in einer Geländemulde liegenden Zeinissee (1915 m). Eine alte Legende besagt, dass die Tiefe des Bergsees unergründlich sein soll und dort ein altes Ungetüm haust, das alles verschlingt, was darin schwimmt. Wenn das Sonnenlicht auf dem Wasser glitzert, macht der kleine See jedoch einen sehr idyllischen Eindruck.

Zeinissee und Monster zurücklassend, geht es weiter schräg ansteigend um die Ausläufer der Westlichen Fluhspitze herum in das weitläufige Tal der Verbellaalpe (1938 m), wo der Wanderpfad kurz vor dem Verbellabach auf den Güterweg trifft. Wer möchte, kann auf der Alpe einkehren und sich vor dem Anstieg zur Neuen Heilbronner Hütte noch einmal stärken. Danach hat man entweder die Möglichkeit, entlang der Güterstraße weiter zu wandern. Diese Variante ist etwas länger und man teilt sich den Weg mit Bikern, dafür gestaltet sich die Strecke nicht ganz so steil.

Alpine Symphonie in den Ohren
Eine andere Möglichkeit besteht darin, dem Pfad hinter dem Alpgebäude zu folgen, welcher steil durchs Gelände bis zur nächsten Talstufe führt. Dort angekommen, flacht der Weg wieder ab und man marschiert in nordöstliche Richtung, bis der Pfad erneut auf den Güterweg trifft.

Danach geht es für einige Zeit ohne viel Höhengewinn durch das offene Tal des Verbellabaches. Die Neue Heilbronner Hütte ist nun von Weitem sichtbar, wie sie am Ende des Tales auf einem Geländerücken thront. Das Rauschen des Baches und die Pfiffe der Murmeltiere verschmelzen mit dem Klang der Kuhglocken zur alpinen Symphonie, die einen auf Schritt und Tritt begleitet.

Alpensalamander (Bild: rubina bergauer)
Alpensalamander

Tierkunde

Der Alpensalamander ist zwölf bis 16 Zentimeter groß, bewohnt weite Teile des Alpenbogens und lebt gerne in feuchten Bergwäldern. Oberhalb der Baumgrenze kann man ihn auch im Bereich von Alpenweiden, Zwergstrauchfluren, Felsfluren und Schutthalden finden. Er ist in vielfacher Hinsicht ein eigentümlicher und von der Norm abweichender Lurch. Als eines von wenigen Amphibien Europas hat sich der Alpensalamander vom offenen Wasser völlig gelöst, Feuchtigkeit ist dennoch überlebensnotwendig. Der ganze Körper des im Volksmund auch „Regenmännchen“ genannten Salamanders ist glänzend schwarz. Entlang der Rückenmitte zieht sich eine Doppelreihe Drüsen. An den Flanken befinden sich ebenfalls Erhebungen mit einer Drüsenöffnung an der Spitze. Der Rumpf wird seitlich durch elf bis dreizehn Rippenfurchen segmentiert. Im Gegensatz zu den meisten anderen Amphibien, die ihren Laich im Wasser ablegen, bringen die lebendgebärenden Alpensalamander ein bis zwei voll entwickelte, rund vier Zentimeter große und lungenatmende Jungtiere zur Welt, die sofort an Land lebensfähig sind. Die gesamte Embryonal- und Larvenentwicklung findet also im Mutterleib statt und kann je nach Höhenlage und klimatischen Bedingungen bis zu vier Jahre dauern. Somit hat der Alpensalamander unter allen Wirbeltieren die vermutlich längste Tragzeit. Die Tiere sind überwiegend nachtaktiv und ernähren sich von Insekten, Spinnen, Larven, Schnecken und Regenwürmern. Bei Regenwetter kann man sie mit etwas Glück auch untertags beobachten. Der Alpensalamander steht in Österreich, Deutschland und der Schweiz unter strengem Schutz.

Ausblick und regionale Schmankerl
Die letzten Meter geht es noch einmal steil aufwärts, bis man unvermittelt oberhalb des südlichen Scheidsees steht. Die Neue Heilbronner Hütte ist nun in wenigen Minuten erreicht. Von der Terrasse aus hat man einen beeindruckenden Ausblick auf die umliegende Berglandschaft, während man regionale Schmankerl genießt.

Die Hütte ist auch ein idealer Einkehrort im Rahmen einer mehrtägigen Wanderung. Zahlreiche Gipfeltouren führen von dort unter anderem auf die westliche Fluhspitze (2653 m), die Versailspitze (246 m), den Strittkopf (2604 m) oder auf den majestätischen Patteriol (3056 m). Retour zum Ausgangspunkt geht es über dieselben Pfade wie beim Aufstieg.

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