Prozess in Feldkirch

Mann von E-Scooter gerissen und schwer verletzt

Vorarlberg
02.07.2025 19:05

Ein handfester Streit zwischen zwei Verkehrsteilnehmern in Hohenems endete am Mittwoch mit der Verurteilung eines 38-jährigen Autofahrers. Dieser war rabiat geworden, weil ein E-Scooter-Fahrer ohne Licht unterwegs war. 

Glaubt man dem Opfer, dann hat der Angeklagte dieses im vergangenen Februar grundlos vom E-Scooter gerissen und dabei schwer verletzt. Fakt ist, dass der Mann auch Monate nach dem damals erlittenen Kreuzbandriss noch Schmerzen hat. Den Vorfall schildert der 28-Jährige vor Gericht so: „Es war der 3. Februar, gegen 21 Uhr. Ich hatte gerade meinen Spätdienst beendet und fuhr mit meinem E-Scooter auf dem Fahrradweg in der Radetzkystraße nachhause, als mich plötzlich jemand zu Boden riss. Ich wusste gar nicht, was los ist und fragte den Kontrahenten nach dem Grund für sein aggressives Verhalten. Da behauptete er, ich hätte ihn zuvor beleidigt. Was ja gar nicht stimmt.“

Dann habe ihm der Angeklagte auch noch einen Schlag ins Gesicht versetzt. Nach einer gegenseitigen Schubserei hätte ihn der Autofahrer schließlich umklammert und ihm „den Körper verdreht“ – dabei riss er sich das Kreuzband. Und statt sich um ihn zu kümmern, sei der Mann einfach wieder ins Auto gestiegen und davongefahren, echauffiert sich das Opfer.

„Er war ohne Licht unterwegs“
Anders lautet die Version des sechsfach vorbestraften Kontrahenten. „Er war auf dem E-Scooter ohne Licht unterwegs und hatte das Handy in der Hand. Als ich ihn darauf hinwies, das Licht einzuschalten, beschimpfte er mich.“ Kurz darauf sei er dem „Unbeleuchteten“ erneut begegnet. Wieder habe er ihn auf sein gefährliches Verkehrsverhalten hingewiesen. Daraufhin habe ihn das Opfer beleidigt, wodurch die Sache eskaliert sei. Weshalb sich der 30-Jährige nur teilweise schuldig bekennt.

Frau Rat glaubt dem Opfer
Zwei Zeugen, darunter der Bruder des Angeklagten, der damals bei ihm im Auto saß, sowie ein Mann, der die Szene vom Schlafzimmerfenster aus beobachtet hatte, berichten lediglich von einer kurzen Schubserei. Die Frau Rat glaubt dennoch dem Opfer. Dazu kommt noch der Umstand, dass die schwere Verletzung des 28-Jährigen Fakt ist. Der Autofahrer wird im Sinne der Anklage schuldig gesprochen und zu einer bedingten Haftstrafe von zehn Monaten und 800 Euro Geldstrafe verurteilt. Dem Opfer muss der nun siebenfach Vorbestrafte 1000 Euro Schadenersatz zahlen.

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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