Start am Montag

Das neue Öffi-Angebot des Landes ist abfahrbereit

Burgenland
31.08.2023 08:58

Kommenden Montag soll im Burgenland ein neues Zeitalter der Mobilität beginnen. Wie berichtet, hat das Land in den vergangenen Monaten neue Fahrpläne, Buslinien und Verbindungen auf die Beine gestellt, um eine möglichst attraktive Alternative zum privaten Auto zu bieten. Die Vorbereitungen für den Start laufen auf Hochtouren.

„Es gibt bereits viele Anfragen. Wir haben 300 Telefonate in der Woche“, sagt Wolfgang Werderits, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB). Wie viele am Montag dann tatsächlich in den Bussen sitzen werden, traut er sich allerdings nicht sagen. Das neue Angebot werde aber eine deutliche Verbesserung bringen, ist er überzeugt.

40 Verbindungen nach Wien
Unter der Woche gebe es künftig täglich 40 Verbindungen von Oberwart nach Wien, von Güssing nach Eisenstadt 13. „Das hat es noch nie gegeben“, sagt der VBB-Chef. Von jedem der anderen Bezirksvororte sei es künftig möglich, per Bus nach Eisenstadt und in weiterer Folge nach Neusiedl zu gelangen.

Letzter Bus fährt um 23.25 Uhr
Aus der beliebten Pendler-Linie G1 wird B01. Das bringt mehr Verbindungen, auch bis in die Nachstunden. Der letzte Bus fährt um 23.25 Uhr von Wien ins Burgenland. Bei manchen Strecken wird die Fahrzeit deutlich kürzer, teilweise aber auch ein paar Minuten länger. Letzteres liege unter anderem an neu hinzugekommenen Tempobeschränkungen, aber auch weil in Oberwart in Rücksicht auf Rettungsfahrzeuge und Anrainer eine neue Route gefahren werde, erklärt Werderits.

Lehrlinge können Sammeltaxis nutzen
Überall dort, wo es wenig oder keine Busverbindungen gibt, sollen die Anruf-Sammeltaxis (BAST) die Lücke schließen. Diese werden in den Bezirken Oberpullendorf, Oberwart, Güssing und Jennersdorf unterwegs sein. Anmelden kann man sich schon jetzt. Auch Lehrlinge können die Taxis nutzen.

„So vergrault man die Menschen“
Zu der Kritik, die es - wie berichtet - im Vorfeld gegeben hat, meint der VBB-Geschäftsführer, dass man auch das Positive sehen müsse. Bildein etwa habe derzeit einen Bus nach Wien, künftig seien es 13. Nun kam noch Kritik von den Grünen dazu: Es gebe kaum Informationen zu den Änderungen bei den Fahrzeiten und Haltestellen. Zudem hätten viele Haltestellen keine Wartehäuschen. „So vergrault man die Menschen“, meint der Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller.

Ein „Mega-Projekt“
Werderits verweist darauf, dass für die Wartehäuschen der Straßenerhalter zuständig ist. Das Land investiere aber bereits, etwa in Steinberg-Dörfl oder Lockenhaus. Dass man es noch nicht geschafft hat, ausreichend zu informieren, bestätigt er. „Stimmt, wir sind spät dran, aber das liegt daran, dass wir auf die letzte Sekunde fertig werden. Es ist ein Mega-Projekt“, so Werderits.

Bargeldloses Zahlen wird am Anfang nicht überall möglich sein. (Bild: Christian Schulter)
Bargeldloses Zahlen wird am Anfang nicht überall möglich sein.

Bargeldloses Zahlen zum Start nicht überall möglich
So manche im Vorfeld geäußerte Kritik sei darauf zurückzuführen, dass die Fahrgäste noch nicht ausreichend über die neuen Fahrpläne informiert seien. Er appelliert erneut, bei Fragen die Hotline (0800 500 805) anzurufen. Dass ab dem ersten Tag alles glattläuft, davon geht der VBB-Chef nicht aus. Man müsse erst Erfahrungswerte sammeln und bei Bedarf nachbessern. Das bargeldlose Bezahlen etwa wird zum Start nicht flächendeckend möglich sein. Bis Mitte September sollen aber alle Busse ausgerüstet sein.

VBB wollen Lenker selbst ausbilden
Die Arbeit wird Werderits aber auch in Zukunft nicht ausgehen. Für das Schuljahr 2024/25 sollen auch die Schülerkurse evaluiert und angepasst werden.  Außerdem wollen die VBB künftig verstärkt Chauffeure ausbilden. Für das neue Öffi-Angebot sei es schwer gewesen, Lenker zu finden, so Werderits. Deswegen habe man selbst ausgebildet und will das in Zukunft ausweiten. Die angehenden Chauffeure werden angestellt und müssen innerhalb eines Monats die notwendigen Prüfungen absolvieren. Die einzigen Kosten, die sie zahlen müssen, sind die Gebühren. Im Gegenzug müssen sie sich für zwei Jahre verpflichten. „Lenker ist ein Job mit Zukunft und man kann gut verdienen“, sagt Werderits.

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