Nach Skandal auf Projektwoche von Linzer Elite-Gymnasium will Opfer Schmerzensgeld von Peinigern. Das Mädchen kann derzeit nicht am Unterricht teilnehmen, ist in psychiatrischer Behandlung. Gegen vier Burschen wird wegen Nötigung und Freiheitsentziehung ermittelt.
„Die Burschen haben meine Mandantin nach den mir erteilten Infos vor dem Haus gepackt und auf ihr Zimmer getragen. Auf einem Video sieht man, wie sie sich wehrt und am Türstock festkrallt“, erzählt Herwig Kammler von den dramatischen Szenen. Er ist der Anwalt jenes Mädchens, das auf der Projektwoche des Linzer Privatgymnasiums Aloisianum im italienischen Assisi Opfer eines Übergriffes durch vier Mitschüler geworden sein soll – wir berichteten.
Das Kollegium Aloisianum ist eine offene katholische und ignatianische Privatschule in Linz. Ignatianische Pädagogik steht für Bildung, die dem christlich-humanistischen Ideal verpflichtet ist. Derzeit werden in Ober- und Unterstufe gesamt 20 Klassen geführt, die Unterstufe als verschränkte Ganztagsschule. Zur Deckung der Aufwendungen für den Schulbetrieb wird ein monatliches Schulgeld von 455 Euro (10 x jährlich) verrechnet (Quelle: aloisianum.at).
Türe versperrt
Im Zimmer hätten die Burschen dann die Tür verschlossen und gemeint: „Erst wenn du uns alle massierst und die Wirbelsäule einrichtest, darfst du wieder hinaus.“ Dann sollen die Beschuldigten den Raum verlassen und von außen versperrt haben, wobei sie immer wieder zurückgekehrt sein sollen, um ihre Forderung zu erneuern.
„Ich will hinaus“
„Meine Mandantin hat wiederholt gesagt, dass sie hinaus will, doch erst nach rund 20 bis 30 Minuten hatte der Spuk ein Ende“, so Kammler. Nach der Projektwoche erstattete die Schule Anzeige gegen die Verdächtigen, die Staatsanwaltschaft Linz ermittelt wegen Freiheitsentziehung und Nötigung.
Seit dem Vorfall ist meine Mandantin in psychologischer Betreuung. Wir fordern ein Teilschmerzens- geld.
Herwig Kammler, Anwalt des betroffenen Mädchens
Anwalt fordert Schmerzensgeld
„Wir haben uns als Opfer angeschlossen und fordern ein Teilschmerzensgeld“, sagt der Anwalt. Seit dem Vorfall wird das Mädchen psychologisch betreut, kann nicht am Unterricht teilnehmen. „Vom Aloisianum erhält sie aber jede erdenkliche Hilfe. Auch der Vorfall wurde vorbildlich aufgearbeitet“, betont Kammler.
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