Innovativer Steirer

Aus alten Mopeds werden kultige Elektro-Bikes

Steiermark
30.08.2023 13:00

Das ist Nostalgie pur! Ein Steirer baut verrostete alte Mopeds zu Elektro-Fahrrädern um - und zieht mit seinen kultigen Modellen die Blicke an.

Es bedarf schon einer großen Portion Kreativität, um in der Grazer Innenstadt verkehrstechnisch noch aufzufallen. Tüftler Martin Laukhardt schafft es! Ausgerüstet mit Schweißgerät, Schraubenzieher und technischem Know-how rückt er in seiner Werkstatt in Wetzelsdorf ausrangierten Benzinrollern und Mopeds zu Leibe, um sie zu Elektro-Fahrrädern umzubauen.

150 Arbeitsstunden
„Die Idee dazu hatte ich, als ich von einem Freund einen verrosteten Puch-Roller ohne Motor geschenkt bekommen habe, der eigentlich als Blumentopf für Palmen gedient hatte.“ Der Plan, den Roller wieder in seinen Urzustand zu versetzen, gestaltete sich wegen fehlender Ersatzteile als zu kompliziert. Deshalb entschloss sich Laukhardt, einen E-Motor einzubauen. Gut 150 Arbeitsstunden investierte der Ingenieur (48) in den Umbau seines ersten Elektro-Oldtimers.

„Das Recyceln von alten Mopeds ist sicher umweltschonender, als sie irgendwo vergammeln zu lassen“, ist sich Laukhardt sicher. Motiviert durch sein Erstlingswerk folgten weitere Experimente mit seinem Kollegen Jakob Offenbacher. Mittlerweile zieren vier verschiedene Modelle die Wiese vor seiner Werkstatt, drei weitere sind in Arbeit, darunter uralte Mopeds aus dem ehemaligen Jugoslawien.

Martin Laukhardt (rechts) mit Jakob Offenbacher in seiner Werkstatt in Wetzelsdorf (Bild: Tom Neffe)
Martin Laukhardt (rechts) mit Jakob Offenbacher in seiner Werkstatt in Wetzelsdorf

Ein Höhepunkt: ein aus Kotflügeln eines VW-Käfers konstruiertes Sondermodell. Regelmäßig frequentiert der Grazer mit seinem Zweirad die Fußgängerzonen und Radwege in Graz. Rücksichtsloses Fahren ist für Laukhardt dabei ein Tabu. „Leider gibt es auch bei den E-Zweirädern schwarze Schafe, die zu schnell unterwegs sind. Wir fahren stets angemessen und angepasst.“

Verwirrung bei der Polizei
Auch bei der Polizei hat der ungewöhnliche Anblick schon zu so mancher Verwirrung geführt. Aber: Alles ist legal. „Das Gesetz definiert die Vorgaben für Elektrofahrräder genau. Erlaubt sind maximal 600 Watt Leistung kurzfristig und 250 Watt dauerhaft sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h. Reflektoren und zwei Bremsen, wie bei normalen Fahrrädern, müssen auch angebracht sein. Die Form des Gefährts ist dem Gesetzgeber egal“, klärt der Steirer auf.

Aktuell kommt ein Verkauf der Vintage-Bikes für Laukhardt nicht infrage: „Am ehesten hat noch der engere Freundeskreis eine Chance, ein Stück zu ergattern.“ Das Wichtigste ist ihm aber der Spaß an der Arbeit.

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