Sechs Burschen und Mädchen arbeiten heuer im Freibad von St. Peter am Ottersbach mit. Den Überblick hat mit Günther Leber aber ein Routinier. Ein Ortsbesuch in der Südsteiermark.
Die jungen Menschen wollen beinahe nicht mehr arbeiten - und schon gar nicht abends oder am Wochenende -, sie wollen die Freizeit genießen und es sich gemütlich machen. Immer öfter wird so ein Bild von der Jugend gezeichnet. Dass es nicht zwangsläufig stimmen mag, wird im Freibad im südsteirischen St. Peter am Ottersbach sichtbar.
Bei drückender Hitze suchen beim „Krone“-Besuch zahlreiche Gäste nicht nur im angenehm temperierten Wasser, sondern auch am Buffet Abkühlung. Die 15-jährige Sophia aus Unterauersbach und die 17-jährige Jenny aus Edla haben hinter der Theke alle Hände voll zu tun. „Es ist anstrengend, aber auch lustig, wenn man viele Leute kennt“, erzählen die beiden Schülerinnen.
Gemeinde betreibt Freibad nun selbst
Sie sind zwei von sechs Ferialpraktikanten, die in diesem Sommer im Bad mitarbeiten. „Ein Lob der Jugend, sie sind wirklich fleißig“, freut sich Bürgermeister Reinhold Ebner.
Er ist seit diesem Sommer quasi der Hausherr im Bad, denn die Gemeinde verpachtet das Areal nicht mehr, sondern ist nun selbst Betreiber. Ein Geschäft wäre es selbst in einem außergewöhnlich stabilen Sommer nicht, heuer haben die Regenperioden die Herausforderung noch größer gemacht. „Aber bei 3000 Einwohnern braucht es dieses Service einfach“, ist Ebner überzeugt.
Bademeister-Arbeitstag beginnt schon um 5 Uhr
Der Bademeister wird seit jeher von der Kommune gestellt. Gemeindearbeiter Günther Leber macht den Job seit 1996 jeden Sommer. Sein Arbeitstag beginnt bereits um 5 Uhr und endet kaum vor 20 Uhr.
Auch dank ihm hat das im Grünen gelegene Bad einen familiären Charakter. „Eigentlich sperren wir erst um 9 Uhr auf. Aber manche Stammgäste sind schon vor 8 Uhr da, dann lass ich sie natürlich rein“, erzählt Leber, während er zwischen dem Zubereiten von Uhudler-Spritzern, dem Überprüfen der Technik und der Versorgung einer Schnittwunde am Areal unterwegs ist.
Zeit der Rekordbesuche ist vorbei
Wie in so vielen Bädern der Steiermark sind die Zeiten der Rekordbesuche auch in St. Peter vorbei. Die vielen privaten Pools machen sich bemerkbar. Früher, da haben die Kinder die ganzen Sommerferien im Bad verbracht, wird unter dem Sonnenschirm in nostalgischen Erinnerungen geschwelgt. Da habe man die Neuigkeiten aus dem Ort erfahren und sich auf den Holzpritschen den einen oder anderen Speil eingezogen.
Die Pritschen gibt’s längst nicht mehr. Der Charakter des Bades blieb aber auch nach Modernisierungsarbeiten erhalten. Hier kennt man sich, kann aber trotzdem auch in Ruhe im Schatten liegen und aus dem Alltag abtauchen.
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