Australian Open

Nadal ringt Federer in 4 Sätzen nieder und steht im Finale

Sport
26.01.2012 14:24
Nur noch ein Sieg fehlt Rafael Nadal, um seine eindrucksvolle Sammlung an Major-Siegen auf elf zu erhöhen. Der 25-jährige Spanier und aktuelle Weltranglisten-Zweite, der im Vorjahr schon im Viertelfinale ausgeschieden war, besiegte am Donnerstag bei den Australian Open in einem hochklassigen Match seinen Dauer-Rivalen Roger Federer nach 3:42 Stunden mit 6:7(5), 6:2, 7:6(5), 6:4. Nadal steht damit zum zweiten Mal nach seinem Titel 2009 im Endspiel von Melbourne.

Im Finale am Sonntag trifft Nadal nun entweder auf den topgesetzten Titelverteidiger Novak Djokovic oder den als Nummer vier gereihten Briten Andy Murray. Der Sieger des zweiten Semifinales wird allerdings erst am Freitag ermittelt.

Nadal hat jedenfalls bewiesen, dass sein Finalgegner sein bestes Tennis wird zeigen müssen. Der Spanier packte seinen Kampfgeist aus und ließ sich auch von einem im Tiebreak verlorenen ersten Satz nicht aus der Bahn werfen. Am Ende feierte der Mallorquiner seinen 18. Sieg im 27. Duell mit seinem Erzrivalen.

Eine Vorentscheidung fiel wohl im Tiebreak des dritten Satzes, in dem Nadal zwar schnell mit 6:1 in Führung ging, Federer aber noch auf 5:6 herankam. "Da bin ich sehr nervös gewesen", gestand Nadal den 15.000 Zuschauern in der Rod-Laver-Arena. "Es ist hart, vier Satzbälle in Serie zu verlieren."

Vierter Satz hart umkämpft
Auch im vierten Satz hätte Federer durchaus die Chance gehabt, zumindest einen fünften Satz zu erzwingen. Bei 4:3 verzog der Eidgenosse einen Breakball mit der Vorhand, während Nadal selbst das entscheidende Break zum 5:4 gelang. Im zehnten Spiel dieses Durchgangs vergab Nadal zunächst einen Matchball, ehe Federer selbst zwei Breakbälle zum 5:5 ungenützt ließ. Matchball Nummer zwei brachte aber das Ende eines weiteren dieser klassischen Duelle.

Nadal erwies sich einmal mehr als sehr sportlich und lobte Federer über den grünen Klee. "Es ist eine wirkliche Ehre, gegen Roger zu spielen, es war ein fantastisches Match. Es ist einfach aufregend, einem Spieler gegenüberzustehen, der keine Fehler macht und ein so komplettes Spiel hat."

Nadal: "Ein Traum, hier im Finale zu sein"
Während für den 16-fachen Grand-Slam-Sieger Federer die Durststrecke zwei Jahre nach seinem bisher letzten Major-Sieg bei den Australian Open 2010 weitergeht, greift Nadal nach seinem elften Siegerscheck bei einem der vier Majors. Dass er jetzt im Endspiel steht, damit habe er nach einer Knieverletzung im Vorfeld nicht gerechnet. "Vor zwei Sonntagen hätte ich mir das nicht vorstellen können. Es ist ein Traum, hier wieder im Finale zu sein", freute sich Nadal noch auf dem Center Court. Mitte Jänner hatte Nadal unmittelbar vor Beginn des Turniers starke Schmerzen im rechten Knie verspürt und konnte es kaum bewegen.

Asarenka und Scharapowa im Damen-Finale
Bei den Damen lautet die Finalpaarung Victoria Asarenka gegen Maria Scharapowa. Die als Nummer drei gesetzte Weißrussin qualifizierte sich am Donnerstag in Melbourne mit einem 6:4-1:6-6:3-Erfolg über Titelverteidigerin Kim Clijsters (BEL) für das erste Grand-Slam-Endspiel ihrer Karriere. In diesem trifft Asarenka auf die Nummer vier des Turniers, Scharapowa, die Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (CZE-2) mit 6:2, 3:6, 6:4 ausschaltete.

Das Finale wird auch entscheiden, wer der bisher auf dem Tennis-Thron sitzenden Caroline Wozniacki nachfolgen wird: Die Siegerin dieses Duells ist auch die neue Nummer eins der Welt. Scharapowa war bereits einmal für 17 Wochen an der Spitze der Weltrangliste, Asarenka wäre die erste Weißrussin überhaupt an dieser Position.

Die 22-Jährige beendete den Lauf von Clijsters, die damit zum letzten Mal in Melbourne zu sehen war. Die vierfache Grand-Slam-Siegerin aus Belgien gibt mit Jahresende ja ihren endgültigen Abschied aus dem Tennisprofi-Zirkus.

Asarenka will "fokussiert bleiben"
Asarenka ist seit elf Matches ungeschlagen, sie hat im Vorfeld auch das Turnier in Sydney für sich entschieden. Sie war nach dem Match bemüht, nicht zu sehr in Euphorie zu fallen. "Heute war noch nicht das Ende, ich habe noch ein Match vor mir. Ich muss bescheiden und fokussiert bleiben."

Das Duell mit Scharapowa wird wohl eines der lautesten Damen-Endspiele der Grand-Slam-Geschichte werden, sind doch beide Akteurinnen für ihr lautes Stöhnen auf dem Platz bekannt. Für die 24-jährige Russin, die sich mit dem Dreisatzsieg über Kvitova für die bittere Wimbledon-Niederlage im Vorjahr revanchiert hat, spricht freilich die größere Erfahrung. Immerhin bestreitet das in Florida lebende Tennis-Pin-up schon sein sechstes Grand-Slam-Finale und hat auch schon drei Titel gewonnen. Im Head-to-Head mit Asarenka steht es allerdings 3:3.

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(Bild: KMM)



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