2020 hat Bettina Sulyok das erste Frauen-Team Europas im Blindenfußball gegründet. Umso stolzer sind die sportlichen Damen, dass sie derzeit bei der WM in Großbritannien mitspielen.
Die Mannschaft hat laut Kapitänin ein echtes „Hammerlos“ erwischt. Am 14. August findet das erste Spiel gegen Indien statt, am 16. folgt die Partie gegen Deutschland, am 18. steht Argentinien am Plan. „Wir haben eine schwere Gruppe erwischt, daher sind unsere Chancen schwer einzuschätzen“, so Sulyok. Die Damen hatten nur sieben Wochen Vorbereitungszeit, sind aber mit vollem Einsatz und Optimismus dabei.
Aber wie spielt man eigentlich Fußball, ohne sehen zu können? Blindenfußball sei ein sehr körperlicher Sport, erklärt die Wienerin. Als Orientierungshilfe rasselt der Ball, daneben dürfen der Trainer und Guides von der Seitenlinie eines 40 mal 20 Meter großen Spielfelds aus, den vier Feldspielerinnen (sie tragen eine dunkle Brille) Anweisungen geben, wie Meter und Richtung. Die Torfrau ist sehend. „Sie darf ihren Torraum nie verlassen und auch nicht raus greifen“. Der sogenannte Tor-Guide organisiert den Sturm. Angreifende Spielerinnen müssen sich mit dem spanischen Zuruf „Voy“ ankündigen. Die Freiheit am Spielfeld sei jedenfalls unvergleichlich.
„Als blinder Mensch hat man sonst nie die Möglichkeit, frei zu laufen, weil man immer aufpassen muss“, erklärt Sulyok, studierte Psychologin. Dass man überhaupt einen Teamsport ausüben könne, sei eine besondere und wichtige Erfahrung. Als Referentin ist sie beim Österreichischen Behindertensportverband für Blindenfußball allgemein zuständig. Eine relativ junge Sportart, die es erst seit 2016 gibt. „Bei uns sind alle willkommen, die mitspielen, mithelfen und unterstützen wollen!“ Jetzt heißt es aber erst einmal Daumen drücken. Die Spiele live mitverfolgen, kann man hier.
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